Russland Putin verhängt harte Sanktionen, Erdogan entschuldigt sich zerknirscht

Russland hat ziemlich scharfe Sanktionen gegen die Türkei verhängt – unter anderem einen Einstellungsstopp für türkische Mitarbeiter. Der türkische Präsident Erdogan reagiert zerknirscht: Er sagte, ihm wäre am liebsten, der Abschuss einer russischen Maschine wäre nie geschehen.

Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag im Kreml. (Foto: EPA/MIKHAIL KLIMENTYEV / SPUTNIK / KREMLIN POOL)

Russland hat am Samstag umfangreiche Wirtschaftsanktionen gegen die Türkei verhängt. Der russische Präsident Wladimir Putin habe ein entsprechendes Dekret dazu unterzeichnet, hieß es auf der Internetseite des Kremls zum Wochenschluss. Demnach verbiete der Staatschef vorübergehend die Einfuhr bestimmter türkischer Waren. Russische Reisekonzerne sollten keine Urlaubsreisen mehr in die Türkei anbieten. Außerdem würden Charterflüge von Russland in die Türkei untersagt. Die Aktivitäten einiger türkischer Unternehmen in Russland sollten begrenzt werden. Am Freitag hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow bereits angekündigt, dass die Visafreiheit mit der Türkei ab Januar aufgehoben werde.

Ein hochrangiger Vertreter der türkischen Regierung sagte, dass solche Strafmaßnahmen die Beziehungen zwischen den beiden Ländern verschlechtern dürften. Am Dienstag hatte das türkische Militär ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen. Nach Angaben aus Ankara war der Kampfjet in den türkischen Luftraum eingedrungen und vor dem Abschuss mehrfach gewarnt worden. Russland behauptet dagegen, das Flugzeug sei in Syrien geblieben. Moskau wirft Ankara deshalb eine „geplante Provokation“ vor.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat am Samstag sein Bedauern über den Abschuss geäußert. „Ich bin über den Zwischenfall wirklich betrübt“, sagte Erdogan bei einem Besuch in der westtürkischen Provinz Balikesir. „Wir wünschten, es wäre nie passiert, aber es ist passiert. Ich hoffe, dass sich so etwas nicht wiederholt.“

Die Stellungnahme war die bisher versöhnlichste des türkischen Präsidenten zu dem Vorfall, der den Zorn Moskaus ausgelöst hatte. Die türkische Luftwaffe hatte den russischen Jet am Dienstag über syrischem Grenzgebiet abgeschossen; nach türkischen Angaben war der Kampfjet in den türkischen Luftraum eingedrungen und vor dem Abschuss mehrfach gewarnt worden. Die USA haben jedoch ermittelt, dass die Maschine über Syrien abgeschossen wurde. Moskau wirft Ankara eine „geplante Provokation“ vor.

Erdogan erneuerte sein Angebot zu einem persönlichen Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Rande der UN-Klimakonferenz in Paris. „Russland ist so wichtig für die Türkei wie die Türkei für Russland. Beide Länder können es sich nicht leisten, aufeinander zu verzichten.“
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Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 28.11.2015

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