Vor dem Hintergrund der anhaltenden Proteste in Frankreich hält der Historiker Stefan Seidendorf einen Konsultationsprozess für sinnvoll, mit dem die Regierung den Protestlern den Boden nehmen könnte.
Es räche sich allerdings, dass Präsident Macron seit Beginn seiner Amtszeit die Zwischengewalten wie beispielsweise Gewerkschaften zurückdrängen ließ – denn nun wisse man nicht, mit wem man sich an den runden Tisch setzen könne, sagte Seidendorf vom deutsch-französischen Institut in Ludwigsburg im Deutschlandfunk (Audio-Link).
Für die aktuelle Situation sei allerdings nicht allein #Macron verantwortlich zu machen: Diese soziale Spaltung zwischen dem ländlichen und dem urbanen Frankreich, sie ist mindestens schon seit Chirac zu beobachten.“ Auch alle nachfolgenden Präsidenten hätten es versäumt, diese Spaltung zu überwinden. Die Sparmaßnahmen seien auf dem Land besonders spürbar. Die Ökosteuer habe das Fass nun zum Überlaufen gebracht. Doch auch in diesem Fall müsse man sagen: Eingeführt wurde sie unter Hollande, doch habe es damals niemand bemerkt, da die Benzinpreise niedrig gewesen seien.
Quelle: Deutschlandfunk vom 05.12.2018
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