Frauenkarre: Markwort überfährt Kramp-Karrenbauer

 
MAX ERDINGER
Foto: Imago

Helmut Markwort  -„Fakten, Fakten, Fakten“ – ist  FOCUS-Gründer und Alterspräsident des bayerischen Landtages. Die neue Führung der CDU gefällt ihm aber gar nicht. Zu Gast bei Sandra Maischberger, rüffelte er die neue Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die Frau sei „erfahrungslos“ und „linker als Merkel“. Auch der neue Generalsekretär Paul Ziemiak bekam sein Fett ab.

Sie war 30 Jahre in Sozialausschüssen, sie hat Steuererhöhungen verlangt, die #Merkel nie verlangt hat“, sagte der weise weiße Mann unter mehrheitlichem Kopfschütteln der anderen Gäste bei Maischberger.  Das sind Markworts Fakten: Kramp-Karrenbauer linker als Merkel, Sozialausschüsse, Steuererhöhungen. Da gibt es nichts, bei dem man anderer „Meinung“ sein könnte. Das Kopfschütteln der Anderen diente nicht der Verneinung von Konsens, sondern der sichtbaren Lagerbildung. Es ist alles ganz anders.

 

Über Frau Kramp-Karrenbauer gibt es nichts Relevantes mehr zu sagen. Sie hat selbst bereits alles ausgeplaudert. In einer Hinsicht ist Annegret Kramp-Karrenbauer nämlich ein Phänomen. Sie ist die erste Frau, die in einem einzigen Satz alles über sich erzählt hatte, bevor sie noch zur Satzaussage gekommen ist. Schneller hat es noch keine geschafft.  Alles, was sie zukünftig erzählen wird, kann das nicht mehr toppen. Diese Frauenkarre von Satz ging so: „Wenn wir wollen, daß deutsche Werte überall auf der Welt Standard werden, dann müssen wir …“ – was genau? Völlig egal. Der Umkehrschluß wäre jedenfalls: Wenn wir nicht wollen, dann müssen wir auch nicht.

Dieses mäuschenhafte Versteckspiel mit der Möglichkeit, daß wir wollen könnten, ist zum Piepen. Wenn wir wollen. Nein, weil wir das wollen, nicht „wenn“, gute Frau. Die Option, daß wir es nicht müssen dürften, existiert ja realiter nicht bei den anständigen Menschen. Und Frau Kramp-Karrenbauer ist eine sehr anständige Person.

Korrigierte Ansage also: Deutsche Werte sollen überall auf der Welt Standard werden. Und weil das so ist, müssen wir. Was genau, ist völlig egal. Deutsche Werte: Man braucht sie eigentlich gar nicht zu propagieren. Sinnvollerweise fordert man gleich das Resultat des Wertes ein, da es schließlich bereits bekannt ist. Daraus folgt:  Als erstes müssen wir den Umweltsündern in den armen Ländern unserer schönen gemeinsamen Welt erklären, daß sie ihre verdammten Drecksdiesel ausschalten sollen, weil frische Luft ein deutscher Wert ist. Das ist unumgänglich. Wegen der Glaubwürdigkeit. Wir atmen schließlich gemeinsam die Luft der globalen Atmosphäre.

Wenn die Motoren aus sind und göttliche Ruhe an der frischen Luft herrscht, verkünden wir dem afrikanischen Menschen gleich den nächsten Wert: „Hören Sie mal zu, Sie Weltbürger: Die da drüben ist gar nicht Ihre Frau. Sie darf sich ihr Geschlecht nämlich selber aussuchen, weil das ein deutscher Wert ist.“ So radikalisiert man jemanden, der für Radikalisierungen aller Art anfällig ist.

Wofür steht Kramp-Karrenbauer?

Frau Kramp-Karrenbauer steht für den internationalsozialistischen Flügel der CDU. Man muß sich nicht wirklich wundern. Deutsche Werte überall auf der Welt. Darum müssen wir. Es spielt keine Rolle mehr, wovon Frau Kramp-Karrenbauer im Detail noch will, daß wir es müssen sollen. Hitler hat schließlich auch nicht danach fragen lassen. So alarmierend wie bezeichnend ist es daher, daß es für Kramp-Karrenbauer auch außerhalb der CDU,  – außer bei AfD-Wählern – viel Zuspruch gibt.

Focus“ nennt die Zahlen: 64,7 Prozent der Grünen-Wähler sind zufrieden mit Kramp-Karrenbauer als neuer CDU-Chefin. SPD-Wähler sind zwar deutlich weniger überzeugt, aber auch hier kommt die Merkel-Nachfolgerin mit 48,4 Prozent gut an. Kritisch stehen Kramp-Karrenbauer nur 27,1 Prozent gegenüber. Etwa ein Viertel hatte sich noch keine Meinung gebildet.

Eine zutreffende Analyse dieses Sachverhalts könnte also lauten wie folgt: Es gibt über Parteigrenzen hinweg einen internationalsozialistischen Block. Wegen der Parteigrenzen jedoch bindet er Kräfte, die ihm inhaltlich nicht mehr, sondern lediglich noch unter parteipolitischen Gesichtspunkten angehören. Demzufolge wäre Annegret Kramp-Karrenbauer, um einmal den linken Hintergrund/Vordergrund-Schnack zu bemühen, CDU-Vorsitzende im Vordergrund, – weil die CDU die größte gespaltene Partei ist -, und Internationalsozialistenblock-Vorsitzende im Hintergrund. Und dann gäbe es da noch das gängige Sprachbild von jemandem, der im Hintergrund seine Fäden zieht.

Das bedeutet für die AfD, sich attraktiv zu halten für die „Dissidenten in der inneren Emigration“, die sich lediglich noch aus anderen als politischen Gründen in der CDU aufhalten. Sich bei Annegret Kramp-Karrenbauer jedoch auf die Frage zu beschränken, was sie wohl für die Zukunft der CDU bedeutet, hiesse, ihr nicht ganz gerecht zu werden. Sie gilt nicht zu Unrecht als Merkelmarionette. Und Merkels kosmische Ambitionen haben die Sphären der CDU bereits weit hinter sich gelassen.

Helmut Markwort erwähnte noch die fehlende Wirtschaftserfahrung der neuen CDU-Chefin. Das war überflüssig. Die CDU hätte mit Friedrich Merz Wirtschaftserfahrung haben können. Das war jedem klar. Wirtschaftliche Erfahrung ist aber in der CDU ganz offensichtlich nicht mehr die erste Wahl, was bei Internationalsozialisten nicht unbedingt eine sensationelle Neuigkeit ist.

Am neuen Generalsekretär, Paul Ziemiack,  ließ der Ex-Focus-Chef ebenfalls kein gutes Haar. Zwar stand Markwort mit seiner Kritik in der Runde allein auf weiter Flur, – die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt unterbrach ihn häufiger – , doch die Fakten gaben Markwort recht.  Zwar gibt es innerhalb der CDU trotz aller nach außen demonstrierten Geschlossenheit tiefe Gräben, aber das ändert nichts daran, daß die extrem Unzufriedenen in der CDU noch immer Mitglieder der Partei sind und sie so am Leben erhalten.

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Kramp-Karrenbauer wurde mit einem äußerst knappen Ergebnis gewählt. Und auch Ziemiaks Wahlergebnis hat mit knapp 63 Prozent keinen Beweis für grenzenloses Vertrauen geliefert. Zwei Optionen gibt es für das neue CDU-Gespann: Entweder Bruch mit Merkel oder ständig Hader und Zwietracht in der Partei.  Annegret Kramp-Karrenbauer macht es spannend. Wird es die CDU demnächst ziemlich mittig zerreißen? Wenn ja, dann wären die parteipolitischen Karten fraktionsübergreifend ohnehin neu gemischt. Wenn nicht, dann wird der Merz-Flügel zum internationalsozialistischen Mitläufer.

Quelle: journalistenwatch.com vom 13.12.2018


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Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Recht hat er. WEr glaubt unter AKK wirds besser wird bitter enttäuscht werden.
Die ist noch linker als links.

Birgit
Birgit
5 Jahre zuvor

Gut so, weiter machen !
Durch AKK schafft sich der Haufen schneller ab.