Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Rose, hat der AfD vorgeworfen, ein verzerrtes Geschichtsbild in die Gesellschaft zu tragen.
Die Partei wolle sich nicht den demokratischen Regeln unterwerfen, sondern ein anderes Geschichtsbild in unsere Gesellschaft tragen, sagte er im Deutschlandfunk anlässlich des morgigen Holocaust-Gedenktages. Äußerungen wie die des thüringischen Fraktionsvorsitzenden Höcke seien kein Patriotismus, sondern Nationalismus. Dem müsse man klar entgegentreten. Er begrüße deshalb die Entscheidung der „Stiftung Gedenkstätte Buchenwald“, Vertretern der AfD die Teilnahme an einer Gedenkfeier zu verwehren.
Ebenso besorgniserregend seien offene Angriffe auf der Straße gegen Menschen anderen Aussehens, anderer Herkunft, von denen auch Sinti und Roma betroffen seien. Bei einer wissenschaftlichern Studie sei beispielsweise festgestellt worden, dass 60 Prozent der Mehrheitsbevölkerung Sinti und Roma als Nachbarn ablehnten und die Zugehörigkeit der Minderheit mit Kriminalität verbinden.
Es gebe in der Gesellschaft die Angst, den Wohlstand durch andere in Gefahr zu sehen, führte Rose aus. Hier greife von den Parteien rechts außen die Vorgehensweise, wieder Sündenböcke zu suchen wie jüdische Menschen, Sinti und Roma, Flüchtlinge und andere. In der Gesellschaft werde wieder die Ablehnung von Menschen anderer Herkunft spürbar.
Quelle: Deutschlandfunk vom 26.01.2019