Wiener Silvesterpfad: 600.000 Besucher feierten Jahreswechsel

Das Feuerwerk beim Wiener Rathaus.

foto: reuters/foeger

Das Feuerwerk beim Wiener Rathaus.

1. Jänner 2016, 08:49

Es gab keine nennenswerten Zwischenfälle während der Partynacht. Mehr als 500 Beamte waren im Einsatz

Wien – Die 26. Ausgabe des Wiener Silvesterpfads hat am Donnerstag zahlreiche Menschen in die Innenstadt gelockt. Insgesamt waren laut Veranstalter Stadt Wien Marketing in den vergangenen Stunden rund 600.000 Besucher auf dem Open-Air-Areal unterwegs, um den Jahreswechsel zu begehen. Der Auftakt erfolgte um 14.00 Uhr, um 2.00 Uhr war die Party zu Ende.

„Es war eine sehr gute Stimmung“, freute sich Stadt Wien Marketing-Chef Michael Draxler. Auch mit der Zahl der Besucher ist der Veranstalter überaus zufrieden, obwohl es sich um keinen neuen Rekord handelt. Nennenswerte Zwischenfälle habe es keine gegeben: „Es ist nichts passiert, und das ist die gute Nachricht.“

500 Polizisten in der Innenstadt

Im Vorfeld überschattete eine Terrorwarnung das Event. Als Reaktion darauf wurden das Polizeiaufgebot aufgestockt und die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Allein in der Innenstadt waren in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mehr als 500 Exekutivbeamte im Einsatz.

Die Festbesucher ließen sich jedenfalls von der Anschlagsdrohung nicht beirren. Auch das kalte Wetter tat der guten Laune keinen Abbruch, obwohl es gegen Mitternacht mit Minusgraden immer frostiger wurde.

Am Silvesterpfad sind heuer 500 Polizisten im Einsatz.

foto: apa / georg hochmuth

Am Silvesterpfad sind heuer 500 Polizisten im Einsatz.

Weltrekord gelungen

Um 00.00 Uhr fand außerdem ein gelungener Weltrekordversuch in Form eines „digitalen Handyfeuerwerks“ statt. Dafür brauchten die Besucher eine spezielle App auf dem Smartphone. Auf dem Display erschien um Mitternacht ein Feuerwerk. Um den Weltrekord zu dokumentieren, mussten die Teilnehmer ihre Handys zum Jahreswechsel am Rathausplatz in die Höhe strecken.

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Nach dem Silvester-Schlusspfiff um 2.00 Uhr wurde fleißig geputzt: Ein 146 Mann starker Putztrupp der MA 48 machte sich daran, den von den Nachtschwärmern zurückgelassenen Müll zu beseitigen. Beim nächtlichen Einsatz halfen 14 kleine und große Kehrmaschinen, ein Multilift, drei Müllwägen sowie 18 Pritschen und Kleinladegeräte.

Für Hartgesottene geht es am heutigen 1. Jänner bereits ab 10.00 Uhr weiter. Dann wird nämlich zum Katerfrühstück am Rathausplatz eingeladen – ab 11.00 Uhr inklusive Musikbeschallung. Zu hören und zu sehen gibt es die Live-Übertragung des Neujahrskonzerts. Das Konzert wird außerdem auch am Herbert-von-Karajan-Platz übertragen. Dort ist um 19.00 Uhr wie schon am Silvestertag eine Live-Übertragung der Operette „Die Fledermaus“ aus der Staatsoper angesetzt.

Terrorwarnung in München

In München hat die Polizei den Hauptbahnhof und den Bahnhof im Stadtteil Pasing vorübergehend gesperrt, die Polizei warnte vor größeren Menschenansammlungen. Nach Angaben der Behörden plante die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu Silvester ein Selbstmordattentat in München. Das Bundeskriminalamt habe die bayerische Polizei darüber informiert, dass „vonseiten des IS“ ein Anschlag geplant sei, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am frühen Freitagmorgen (mehr dazu hier).

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In Berlin feierten unterdessen hunderttausende Menschen friedlich und ausgelassen auf der etwa zwei Kilometer lange Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. Den Reigen der großen Silvesterfeiern rund um den Globus hatte zuvor Sydney eingeläutet. Dort tauchten um Mitternacht tausende Feuerwerkskörper die Harbour Brigde und das berühmte Opernhaus der australischen Millionenstadt in bunte Farben.

Sicherheitsvorkehrungen in Rom

Angesichts erhöhter Terrorgefahr bereitet sich auch Rom mit umfassenden Sicherheitsvorkehrungen auf Silvester vor. Über 1.550 Sicherheitskräfte werden in der Silvesternacht eingesetzt. Rund um den Circus Maximus, einen der wichtigsten historischen Orte Roms, wurden Sperren in Hinblick auf ein Silvesterkonzert mit italienischen Starsängern aufgestellt, bei dem tausende Menschen dabei sein wollen.

Angst vor Attentaten in Paris

Auch in Frankreich herrschte eineinhalb Monate nach den Anschlägen von Paris mit 130 Toten Sorge vor Attentaten zu Silvester. 100.000 Polizisten waren landesweit im Einsatz. Der französische Präsident Francois Hollande warnte in seiner Neujahrsansprache, dass die Terrorgefahr für Frankreich nicht vorbei sei. Die Bedrohung sei „sogar auf ihrem höchsten Niveau“.

An der großen Feier auf dem Prachtboulevard Champs-Elysees hielt das Pariser Rathaus aber fest, wenn auch in abgespeckter Form. So wurden ein geplantes Feuerwerk gestrichen und eine Lichtershow auf dem Triumphbogen gekürzt.

In der Innenstadt von London waren zu Silvester rund 3.000 Beamte im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen. In Italien wurden Feuerwerke auch wegen des Smogs verboten. Der wichtigste Platz Russlands, der Rote Platz in Moskau, blieb in der Silvesternacht erstmals für die Öffentlichkeit geschlossen. Ausgelassener war die Stimmung am Copacabana-Strand im brasilianischen Rio de Janeiro, wo etwa zwei Millionen Menschen das neue Jahr einläuteten. In Dubai wurden die Feierlichkeiten von einem Großbrand überschattet. 16 Menschen wurden bei einem Feuer in dem 63-stöckigen Address Downtown Hotel verletzt.(APA, 1.1.2016)

Quelle: Der Standard vom 01.01.2016

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