Datenanalyse, Ludwigshafen: Starker statistischer Zusammenhang zwischen ungültigen Stimmen und AfD-Anhängern

Joachim Paul durfte in Ludwigshafen nicht zur Oberbürgermeister-Wahl antreten (IMAGO/Herrmann Agenturfotografie)

Geringe Wahlbeteiligung, viele ungültige Wahlzettel. Unsere Auswertung zu Ludwigshafen zeigt: Frustrierte AfD-Anhänger und ungültige Wahlzettel hängen eindeutig zusammen. Und die Wahlbeteiligung hat sich noch schlechter entwickelt als in anderen Städten.

Nur 29,3 Prozent der Wahlberechtigten nahmen an der ersten Runde der Oberbürgermeisterwahl in Ludwigshafen am Sonntag teil. Davon legten ungewöhnlich viele – 9,2 Prozent – ungültige Wahlzettel in die Urnen. Die Wahl fand ohne den AfD-Kandidaten Joachim Paul statt, der vom Wahlausschuss nicht zur Wahl zugelassen wurde – wegen angeblich fehlender Verfassungstreue.

Wertet man die zahlreichen ungültigen Stimmen auf Ebene der 14 Stadtteile Ludwigshafens aus, so werden große Übereinstimmungen zum AfD-Ergebnis bei der Bundestagswahl sichtbar. Den geringsten Anteil ungültiger Stimmen gab es am Sonntag im Stadtteil Süd mit 6,7 Prozent. Das war auch die Gegend, wo die AfD mit nur 18,4 Prozent der Erststimmen im Februar am schlechtesten abschnitt. Umgekehrt stimmten nun 14,6 Prozent der Wähler in Pfingstweide ungültig. Dort kam die AfD zuletzt auf rekordverdächtige 29,8 Prozent.

Sortiert man alle Stadtteile nach ihrem AfD-Ergebnis und stellt die AfD-Erststimmen bei der Bundestagswahl und die ungültigen Stimmen bei der OB-Wahl grafisch dar, so verlaufen beide Kurven annähernd parallel (Diagramm 1).

Diese klare Verknüpfung lässt sich auch statistisch nachweisen. Der Korrelationskoeffizient – ein Maß für den Zusammenhang zweier Größen – liegt für die AfD-Anteile bei der Bundestagswahl und die Ungültigen-Anteile bei der Oberbürgermeisterwahl auf Stadtteilebene bei 0,84. Das ist ein sehr starker Zusammenhang, die Skala geht von 0 bis 1.

Wodurch genau die Wahlzettel jeweils ungültig wurden, ist bislang nicht bekannt. Kreuzt ein Wähler keinen Kandidaten an, zählt das in Rheinland-Pfalz genauso als ungültig wie das Vermerken eines nicht vorgedruckten Namens. Neben solchen bewussten Aktionen können Stimmen auch durch andere Markierungen ungültig werden. Das geschieht aber äußerst selten. Im nördlicher gelegenen Koblenz, wo am gleichen Sonntag unter Beteiligung eines AfD-Kandidaten gewählt wurde, waren nur 0,3% der Stimmen ungültig.

Für die geringe Wahlbeteiligung gibt es keine so starke statistische Evidenz bezüglich der Parteianhängerschaft. Im Vergleich mit der Oberbürgermeisterwahl in Koblenz wird aber deutlich, wie wenige sich in Ludwigshafen überhaupt beteiligt haben. In Koblenz gingen 44,5 Prozent der Wahlberechtigten zum Wählen, in Ludwigshafen nur 29,3 Prozent. Auch unter allen kreisfreien Städten des Landes ist Ludwigshafen neues Schlusslicht. Unter 32 Prozent (Trier) lag bei den jeweils letzten OB-Wahlen niemand.

Berücksichtigt man historische Unterschiede zwischen Koblenz und Ludwigshafen, wo die Wahlbeteiligung oft niedriger war, hätten unter sonst gleichen Bedingungen immer noch eher 38 Prozent als 29 Prozent teilnehmen müssen. Bei der Bundestagswahl 2025 war die AfD mit 24 Prozent im Stadtgebiet bei den Erststimmen auf Platz 2, bei den Zweitstimmen sogar auf den ersten Rang gekommen.

Auf Grundlage dieser Daten ist somit nicht auszuschließen, dass AfD-Kandidat Joachim Paul den Sprung in die Stichwahl geschafft hätte – wenn er denn hätte teilnehmen dürfen. Beweisen lässt sich das allerdings nicht mehr.

Quelle: Apollo News vom 23.09.2025

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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
2 Tage zuvor

Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären Sie verboten! Ein Zauberer kann ja auch nicht zaubern, der zieht etwas aus dem Hut was vorher nicht zu sehen gewesen ist! Diese kleinen Schweinerein gehören zum absterben der Zauberkunst! Die Blutgerinnsel werden alles verstopfen, damit Wege frei gemacht werden können!

Ulla
Ulla
2 Tage zuvor

Alles ein Riesenschwindel der Altparteien. Wer diese Zahlen glaubt glaubt auch an den Osterhasen.

birgit
birgit
1 Tag zuvor

So kann man seinen Unmut eben auch zum Ausdruck bringen.