Treffen mit AfD-Chef in Frankfurt: Über 300 Künstler fordern Rücktritt von Leiter der Filmförderung

 

Hans Joachim Mendig (li.) traf sich in Frankfurt mit AfD-Chef Jörg Meuthen und PR-Berater Moritz Hunzinger (re.)

 

Der Geschäftsführer der hessischen Filmförderung gerät nach einem Treffen mit dem AfD-Bundesvorsitzenden Meuthen immer stärker unter Druck: Mehr als 300 Filmschaffende fordern den Rücktritt von Hans Joachim Mendig. Das hessische Kunstministerium ist beunruhigt.

Nach einem Treffen mit dem AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen fordern immer mehr Filmschaffende den Rücktritt des Geschäftsführers der hessischen Filmförderung, Hans Joachim Mendig. Auch der Bundesverband Regie distanzierte sich am Dienstag in einer Mitteilung.

Berben und Co. fordern Rücktritt

„Als Geschäftsführer einer Landesförderinstitution bekleidet und repräsentiert Mendig ein Amt mit hohen Anforderungen an Überparteilichkeit, Offenheit für vielfältige künstlerische Positionen, demokratische Kultur und Transparenz“, hieß es darin. „Mit der Demonstration seiner privaten Nähe zu Personen, die all dies strikt ablehnen, hat Mendig eindeutig seine Rolle als öffentliche Person einer Landesinstitution, die das Land Hessen vertritt, missachtet.“

Zuvor hatten bereits mehr als 150 Regisseure und Schauspieler eine von Filmkritiker Rüdiger Suchsland initiierte Rücktrittsforderung unterzeichnet, darunter Dominik Graf, Jasmin Tabatabei, Jasna Fritzi Bauer und Iris Berben. Am Dienstag waren es mehr als 300 Unterzeichner.

Meuthen hatte Ende Juli bei Instagram ein Foto von sich, Mendig und dem PR-Berater Moritz Hunzinger in einem Frankfurter Restaurant gepostet.

Ministerium führt Gespräche mit Mendig

Filmkritiker Suchsland schickte eine aktualisierte Version der Unterschriften am Montag an das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Ministerin Angela Dorn (Grüne) beobachte mit zunehmender Sorge die wachsende Entfremdung zwischen Mendig und vielen Filmschaffenden, die sich bereits seit längerer Zeit abzeichne, hieß es dort in einem Statement.

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Über einen offenen und kooperativen Umgang mit den Filmschaffenden habe es bereits Gespräche mit Mendig gegeben. „Dass Filmschaffende jetzt ihren Rückzug aus Gremien der HessenFilm ankündigen, ist eine neue Entwicklung, die die Ministerin im Aufsichtsrat der HessenFilm GmbH thematisieren wird.“

Mendig ist seit 2016 Leiter der hessischen Filmförderung. Er war am Dienstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

PR-Berater mit zweifelhaften Ansichten

Über Mendigs „Flirt mit der AfD“ hatte zunächst das Journal Frankfurt berichtet. Darin kam Hunzinger zu Wort. Der in Frankfurt bestens vernetzte PR-Berater bejahte die Frage, ob es in dem Gespräch auch um Flüchtlinge gegangen sei: „Die drei Professoren“ hätten sich „natürlich“ über allgemeine gesellschaftspolitische Themen ausgetauscht, erklärte er.

Hunzinger hatte es erst im August mit einem rassistischen Ausfall in die Schlagzeilen geschafft, als er die Flüchtlingssituation mit der „Masseneinwanderung von Wilden“ gleichstellte. Meuthens Post bei Instagram trug übrigens folgende Beschreibung: „Sehr angeregter und konstruktiver politischer Gedankenaustausch heute in Frankfurt.“

Sendung: hr-iNFO, 17.09.2019, 17.20 Uhr

Quelle: Hessenschau vom 17.09.2019 


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