Staatsbürgschaft: Hilfskredit für Condor

Am Flughafen Frankfurt/Main fliegt eine Boeing 767-300 von Thomas Cook Airlines.  (imago/Arnulf Hettrich)
(imago/Arnulf Hettrich)

Die in Bedrängnis geratene Fluggesellschaft Condor hat von der Bundesregierung und der hessischen Landesregierung die Zusage für einen Überbrückungskredit erhalten. Konkret handelt es sich um eine Bürgschaft im Wert von 380 Millionen Euro. Zudem will sich das Unternehmen vor einem finanziellen Zugriff der insolventen britischen Konzernmutter schützen.

„4.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Partner und Kunden von Condor danken der Bundesregierung und der hessischen Landesregierung für ihre Zusage“, erklärte Condor weiter. Die Fluggesellschaft sei ein operativ gesundes und profitables Unternehmen, das auch im laufenden Jahr ein positives Ergebnis verzeichnen werde: „Weil unsere Liquidität für die saisonal bedingt schwächere Buchungsperiode von unserer Muttergesellschaft verbraucht wurde, benötigen wir diese Brückenfinanzierung für den Winter.“ Condor ist eine Tochtergesellschaft des britischen Reisekonzerns Thomas Cook, der am Montag Insolvenz angemeldet hatte.

Prüfung durch Brüssel erforderlich

Die Bürgschafts-Zusage sei Voraussetzung für eine Prüfung durch die Europäische Kommission, hieß es. Erst nach einer positiven Entscheidung aus Brüssel könne der Kreditbetrag von der staatlichen Förderbank KfW ausgezahlt werden. Unklar blieb, wie zügig eine Entscheidung aus Brüssel vorliegen könnte. Bundeswirtschaftsminister Altmaier erklärte, die Bundesregierung habe deshalb bereits Kontakt mit der EU-Kommission aufgenommen.

„Schutzschirm“ gegen Zugriff durch Konzernmutter

Um sich von möglichen Forderungen der insolventen Konzernmutter Thomas Cook oder ihrer Gläubiger zu befreien und sich aus dem Konzernverbund zu lösen, beabsichtige die Condor Flugdienst GmbH einen Antrag auf Eröffnung eines sogenannten „Schutzschirmverfahrens“ zu stellen, hieß es. Dies ist eine Besonderheit des deutschen Insolvenzrechts. „Auf diese Weise erlangen wir die volle Unabhängigkeit von der Thomas Cook Group und mehr Sicherheit für unsere Zukunft“, betonte Condor-Chef Ralf Teckentrup.

Scholz: „Unverschuldet in Notlage geraten“

Bundesfinanzminister Olaf Scholz begründete die staatlichen Finanzhilfen mit einem Schutz von Arbeitsplätzen und Reisenden. Condor sei ein traditionsreiches Unternehmen, das unverschuldet in eine Notlage geraten sei, erklärte der SPD-Politiker am Dienstagabend in Berlin. Es sei richtig, gezielt zu helfen, die Bundesregierung habe dies sorgfältig geprüft. Der Flugbetrieb wird bisher weitergeführt. Neben dem Ferienflieger setzt sich inzwischen auch die deutsche Thomas Cook GmbH für einen eigenen staatlichen Überbrückungskredit beim Bund ein. Inwieweit hierauf Aussichten bestehen, ist aktuell nicht abzusehen.

Quelle: Deutschlandfunk vom 24.09.2019 


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ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Wieso soll immer die Allgemeinheit für solche Bankrotteure zahlen???