17 mal vier Zentimeter ist der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg groß. Nun wird er von Experten unschädlich gemacht.
Die erste Woche nach den Osterferien hätte sich Schulleiter Frithjof Eckstein aus dem emsländischen Esterwegen sicher anders vorgestellt. Am Dienstag ist einer seiner Schüler mit einer Granate aus dem Zweiten Weltkrieg in der Förderschule erschienen. Eine Lehrerin habe dem elf Jahre alten Jungen das 17 mal vier Zentimeter große Geschoss daraufhin abgenommen und ins Lehrerzimmer gebracht, sagte der Direktor dem NDR. Dann habe er die Granate in einen abgeschlossenen Raum außerhalb der Schule gebracht und die Polizei alarmiert. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst holte sie später ab und will sie in den kommenden Tagen entschärfen. „Wenn die US-Granate beim Spielen mit dem Zünder auf den Boden gefallen wäre, hätte sie explodieren können“, sagte Sprengmeister Clemens Stolte.
Vater sammelt Militaria
Inzwischen ist auch geklärt, warum der Junge die Granate mit sich herumgetragen hat. Nach NDR Informationen hatte der Vater seinem Sohn das Geschoss zu Anschauungszwecken für den Unterricht mitgegeben. Der Mann sammelt der Polizei zufolge Militaria und hatte den Blindgänger vor mehr als 30 Jahren in den Niederlanden gefunden. Seither lag er demnach in einem Schrank im Untergeschoss. Beim Aufräumen habe der Vater die Granate, die er für ungefährlich hielt, wieder entdeckt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Osnabrück droht dem Vater nun ein Verfahren – entweder wegen Verstoßes gegen das Sprengstoff- oder gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Quelle: NDR vom 06.04.2016
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