AfD-Bundestagsfraktion lockt wider den Stachel: Einladung zu Vortrag über positive Aspekte der Kolonialzeit

30. November 2019

AfD-Bundestagsfraktion löckt wider den Stachel: Einladung zu Vortrag über positive Aspekte der Kolonialzeit

KULTUR & GESELLSCHAFT

Berlin. Ein verdienstvoller geschichtspolitischer Vorstoß der AfD-Bundestagsfraktion: auf ihre Einladung hin soll am 11. Dezember der US-Historiker Prof. Bruce Gilley von der Portland University in Oregon im Fraktionssaal im Bundestag sprechen. Thema: „Die Bilanz des deutschen Kolonialismus. Warum sich die Deutschen nicht für die Kolonialzeit entschuldigen und erst recht nicht dafür bezahlen müssen“.

In der Ankündigung, die sich „an alle MdBs, Referenten, Mitarbeiter und Presse“ richtet, heißt es: „Prof. Gilley wird uns im Bundestag beehren und uns erklären, warum die kurze deutsche Kolonialgeschichte ein Vorteil für Länder wie Tansania, Kamerun und Togo war, der bis heute nachhallt.“

Gilley hatte 2017 mit dem Aufsatz „The Case for Colonialism“ (Die Vorteile des Kolonialismus) im Journal „Third World Quarterly“ für Schlagzeilen gesorgt. Dort forderte er, die „abschätzige Bewertung des Kolonialismus“ zu überdenken, weil dieser durchaus legitim gewesen sei und für die Entwicklung der betroffenen Länder positive Folgen gehabt habe. So hätten sich nach dem Ende der Besetzung durch die Kolonialherren Länder wie Guinea-Bissau in eine „Kloake menschlichen Leids“ entwickelt – unter portugiesischer Herrschaft hätte das Land hingegen zu einem „prosperierenden und menschlichen Macau Afrikas“ werden können, referierte Gilley. Seine durchaus brisante Schlußfolgerung: der Westen müsse eine abermalige Kolonialisierung der afrikanischen Länder in Erwägung ziehen. „Vielleicht sollten die Belgier nach Kongo zurückkehren“, schrieb er. „100 Jahre des Desasters sind genug.“

Die AfD-Fraktion stehe „für eine differenzierte und wahrhaftige Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte“, erklärte der AfD-Abgeordnete Frohnmaier zur Einladung an die anderen Fraktionen, und: „Herr Professor Gilley ist ein international renommierter Wissenschaftler.“ Die Veranstaltungen der AfD-Fraktion seien „kontroverse Gedankenanstöße, die zur Diskussion und kritischen Auseinandersetzung anregen sollen“. (rk)

Bildquelle: AfD: Reichstag-4©foto_AfD-nFree-1350×760-800×450

Quelle: zuerst.de vom 30.11.2019 


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