Demonstrationen: Scharmützel zwischen Kurden und Türken in Deutschland

Kurden demonstrieren am Sonntag in Frankfurt

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Kurden demonstrieren am Sonntag in Frankfurt

Der Konflikt zwischen Kurden und Türken flammt auch in Deutschland wieder auf. In Stuttgart, Hamburg und Köln stoßen Demonstranten beider Lager aufeinander.

Bei Demonstrationen von Türken und Kurden ist es in mehreren deutschen Großstädten vereinzelt zu Ausschreitungen gekommen. Zahlreiche Polizisten hielten die verfeindeten Gruppen getrennt.



In Stuttgart wurden nach Angaben der Polizei aus den Reihen von Kurden und deutscher Aktivisten Steine und Böller geworfen, zwölf Beamte und fünf Demonstranten seien verletzt worden. In Köln flogen von beiden Seiten Flaschen oder Feuerwerkskörper. Dort nahm die Polizei mindestens 24 Personen in Gewahrsam. Kleinere Zwischenfälle gab es auch in Hamburg und Frankfurt. Erst Ende März hatten Kurden türkische Demonstranten in Aschaffenburg attackiert und Böller auf Polizisten geworfen.

Zu den Demonstrationen dieses Wochenende kamen zumeist jedoch deutlich weniger Menschen als erwartet: Für die ursprünglich größte Veranstaltung in Köln hatte die Gruppe AYTK bis zu 5000 Teilnehmer angemeldet. An dem als „Friedensmarsch für die Türkei“ bezeichneten Umzug beteiligten sich aber nur einige hundert Menschen. Zeitgleich versammelten sich etwa 250 vorwiegend kurdische Gegendemonstranten vor dem Hauptbahnhof.

In Hamburg folgten der Polizei zufolge rund 1200 Menschen einem Aufruf von kurdischen und linken Gruppen. Sie demonstrierten gegen eine Kundgebung von etwa 300 Türken. Rund 1300 Polizeibeamte sicherten die Kundgebungen, Wasserwerfer und Räumpanzer standen bereit.

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Türkische Organisationen hatten vor dem Hintergrund der jüngsten Terroranschläge in Ankara und Istanbul zu der Kundgebung aufgerufen. Die Kurden werfen ihnen dagegen Nationalismus vor – und der türkischen islamisch-konservativen Regierungspartei AKP nahezustehen. Sie verurteilten auch das militärische Vorgehen gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Südosten der Türkei.

Auch in anderen Städten wie Hannover, Bremen und Bielefeld demonstrierten jeweils einige Hundert Türken und Kurden. Dort blieben die Proteste nach Polizeiangaben weitgehend friedlich.

apr/dpa

Quelle: Spiegel-online vom 10.04.2016

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