3 RÜCKTRITTE IN EINER WOCHE|Laufen der Union die Frauen weg?

3 Rücktritte in einer Woche | Laufen der Union die Frauen weg?

Brauchen CDU und CSU neuen weiblichen Nachwuchs?

Foto: dpa
  • VON MIRIAM HOLLSTEIN

Frauenschwund in der Union: Gleich drei Spitzenpolitikerinnen kündigten in dieser Woche an, 2017 nicht mehr für den Bundestag kandidieren zu wollen.

Ihre Gründe sind unterschiedlich.

► Die prominenteste Aussteigerin: Kristina Schröder, 38.

Kristina Schröder war von 2009 bis 2013 Bundesfamilienministerin
Kristina Schröder war von 2009 bis 2013 Bundesfamilienministerin
Foto: dpa Picture-Alliance

Besatzungsrecht-Amazon

Von 2009 bis 2013 Bundesfamilienministerin, seit 2002 im Bundestag, die letzten beiden Male direkt gewählt.

Sie war die erste Ministerin, die im Amt ein Kind bekam (Tochter Lotte ist inzwischen vier Jahre alt), kämpfte gegen die Frauenquote.

Über ihren Rückzug sagte sie zu BILD am SONNTAG: „Diese Entscheidung ist seit zwei Jahren in mir gereift. Nicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war das Problem, das ging als Abgeordnete ganz gut. Aber ich bin zur nächsten Bundestagswahl 15 Jahre im Bundestag und will nicht mein ganzes Leben lang Abgeordnete sein.“

Was sie danach macht, weiß sie noch nicht: „Ich habe ein paar Optionen, die ich prüfe, habe mich aber noch nicht entschieden.“

► Die Eigensinnige: Dagmar Wöhrl, 61.

Dagmar Wöhrl will nicht wieder für den Bundestag kandidieren
CSU-Politikerin Dagmar Wöhrl will nicht wieder für den Bundestag kandidieren
Foto: Henning Schacht / www.berlinpressphoto.de

Die CSU-Politikerin und einstige Miss Germany kündigte den Rückzug in ihrem Blog an. Die Rechtsanwältin kam als Quereinsteigerin in die Politik, war im ersten Kabinett Merkel von 2005 bis 2009 parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium.

Mit ihrer eigenen Linie eckte sie in der Fraktion immer wieder an, zuletzt als Mitverfasserin eines Aufrufs für eine liberalere Flüchtlingspolitik.

Die Entscheidung zum Abschied sei ihr „furchtbar schwer“ gefallen, sagte sie BILD am SONNTAG. „Aber da war der Wunsch, nochmal etwas Neues anzufangen. Ich hatte nie genügend Zeit für den Tierschutz. Und ich möchte noch einmal mit mehr Freiheit mich in einem Projekt im Ausland einsetzen.“ Von den vielen positiven Reaktionen auf ihre Ankündigung sei sie „total überwältigt“: „Damit hatte ich nicht gerechnet.“

► Die Dienstälteste: Gerda Hasselfeldt, 65.

Gerda Hasselfeld ist Landesgruppenvorsitzende der CSU im Bundestag
Gerda Hasselfeld ist Landesgruppenvorsitzende der CSU im Bundestag
Foto: dpa

Sie hat fast alles in der Politik erreicht: Seit 1987 im Bundestag, zweimal Bundesministerin (für Raumordnung und für Gesundheit), Bundestagsvizepräsidentin, zuletzt Chefin der CSU-Landesgruppe, als erste Frau in dieser Funktion.

Zu Angela Merkel hat sie einen guten Draht – und geriet damit in jüngster Zeit angesichts des Konfrontationskurses von CSU-Chef Horst Seehofer zunehmend zwischen die Fronten.

Trotzdem betont sie: „Meine Entscheidung, 2017 nicht mehr zu kandidieren, hat ausschließlich persönliche Gründe. Bei der nächsten Bundestagswahl bin ich 67 Jahre. Das ist doch ein gutes Alter, um Platz für Jüngere zu machen.“ Was sie nach 2017 macht, weiß sie noch nicht.

Quelle: Bild-online vom 09.04.2016

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments