Jeder zehnte Deutsche wünscht sich einen „Führer mit starker Hand“

Deutsche vor dem Bundestag© Sputnik/ Igor Sarembo

 

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Jeder zehnte Deutsche wünscht sich laut einer Studie der Universität Leipzig einen Führer, der das Land zum Wohle aller mit starker Hand regiert. Die Gesellschaft ist demnach zunehmend polarisiert, die Bereitschaft zu Gewalt steigt. Jeder dritte Befragte findet, dass die Deutschen „endlich wieder Mut zu einem starken Nationalgefühl haben“ sollten.

Die am Mittwoch veröffentlichte Studie „Die enthemmte Mitte“ 2016 zeigt, dass fast 13 Prozent der Bundesbürger im Osten und zehn Prozent im Westen sich einen „Führer“ wünschen, der „zum Wohle aller durchregiert“.

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Mehr als 25 Prozent im Osten und 21 Prozent im Westen wollen eine einzige starke Partei, welche die „Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert“. 13,8 Prozent der Befragten in Ostdeutschland und 4,8 Prozent derer in Westdeutschland stimmten der Aussage zu, dass unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform wäre. Die politische Einstellung der deutschen Bevölkerung sei polarisiert, schreiben die Herausgeber. „Während eine deutliche Mehrheit der Gesellschaft rechtsextremes Denken und auch Gewalt zum Teil strikt ablehnt und Vertrauen in demokratische Institutionen hat, sind Menschen mit rechtsextremer Einstellung immer mehr bereit, zur Durchsetzung ihrer Interessen Gewalt anzuwenden.“

„Es gibt zwar keine Zunahme rechtsextremer Einstellungen, aber im Vergleich zur Studie vor zwei Jahren befürworten Gruppen, die rechtsextrem eingestellt sind, stärker Gewalt als Mittel der Interessensdurchsetzung“, sagt Studienleiter Oliver Decker. Zudem habe bei diesen Gruppen das Vertrauen in gesellschaftspolitische Einrichtungen wie die Polizei oder Parteien deutlich nachgelassen.„Sie fühlen sich vom politischen System nicht repräsentiert“, erläutert er. Als Erfolg der Zivilgesellschaft könne man es dagegen ansehen, dass in demokratischen Milieus Gewalt deutlich stärker abgelehnt wird als 2014. „Beides steht in Deutschland nebeneinander: Wir haben Menschen, die sich aktiv um Flüchtlinge bemühen, und es gibt Menschen, die Flüchtlinge aktiv ablehnen.“ Damit habe eine deutliche Polarisierung und Radikalisierung stattgefunden.

Quelle: Sputnik vom 15.06.2016

 

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Michael Meinel
Michael Meinel
7 Jahre zuvor

Die deutsche Geschichte wiederholt sich – siehe „Weimarer Republik“

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Wenn es so weitergeht steht irgendwann ein neuer Führer auf. Dann krachts im Gebälk weil das Volk endlich aufwacht.

Alexander Berg
7 Jahre zuvor

Die deutsche Geschichte wiederholt sich nur dann, wenn nicht umgedacht wird. Denn es ist ersichtlich, dass alles anders werden soll und zwar: „woanders“ und bei „anderen“. Der ausweg ist jedoch ein anderer. Da kommt jeder letztlich hin, ob er sich freiwillig dazu entschließt oder in der Vorstellung: sich dabei „gezwungen zu fühlen“. Denn bedarf es zunächst des Umdenkens, bevor alternative Handlungsmöglichkeiten entstehen.

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

H. Berg ich kann Ihren Ausführen leider nicht ganz folgen. Warum nennen sie nicht die Alternative ?

Heimatloser
Heimatloser
7 Jahre zuvor

ich halte diese „studie“ für propaganda. wie üblich in der letzten zeit – alle abweichenden meinungen warden in die rechte ecke gestellt so das man dann mit der nazikeule fröhlich draufhauen kann. . . . nix neues unter der sonne