Bolivien: Minenarbeiter sollen Vizeminister zu Tode geprügelt haben

Rodolfo Illanes

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Rodolfo Illanes

Boliviens stellvertretender Innenminister, Rodolfo Illanes, ist bei Protesten von Bergarbeitern getötet worden. Die Demonstranten schlugen den Politiker nach Regierungsangaben tot.

In Bolivien haben nach Angaben der Regierung streikende Bergarbeiter den stellvertretenden Innenminister Rodolfo Illanes getötet. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt weise alles darauf hin, dass der 56-Jährige „brutal und feige“ ermordet worden sei, sagte Kabinettsminister Carlos Romero am Donnerstagabend im Fernsehen.

Illanes habe mit den Streikenden in Panduro sprechen wollen. Er sei aber von Bergarbeitern abgefangen und verschleppt worden. Die Regierung versuche zu erreichen, dass ihr die Leiche ausgeliefert werde. Ein örtlicher Hörfunksender hatte unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, Arbeiter hätten Illanes verschleppt und zu Tode geprügelt.

„Wir konnten aus der Nähe sehen, dass Vize-Innenminister Illanes tot ist“, sagte Moises Flores, der Chef eines Bergwerk-Senders, dem örtlichen Hörfunk. „Kollegen haben uns berichtet, er sei infolge von Schlägen gestorben.“

Protest gegen Bergbaugesetz

Die Regierung hatte zunächst mitgeteilt, Illanes sei entführt worden und werde in der Ortschaft Panduro, rund 160 Kilometer von der Hauptstadt La Paz entfernt, festgehalten. Es bestehe die Gefahr, dass Illanes gefoltert werde.

Die Bergarbeiter verlangen die Änderung des kürzlich verabschiedeten Bergbaugesetzes. Sie fordern unter anderem mehr Schürfrechte und das Recht, für Privatfirmen zu arbeiten. Die Proteste schlugen in dieser Woche in Gewalt um, nachdem die Arbeiter eine Autobahn blockiert hatten. Zwei Bergarbeiter starben, als die Polizei auf sie schoss. Nach Regierungsangaben wurden 17 Polizisten verletzt.

Video: Streikende Minenarbeiter in Bolivien

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AFP

Die Vereinigung der Bergbaukooperativen, Fencomin, hat zu unbefristeten Protesten aufgerufen, nachdem Verhandlungen mit der Regierung gescheitert waren. Die Fencomin war einst ein enger Verbündeter des linken Präsidenten Evo Morales.

kev/dpa/Reuters

Quelle: Spiegel-online vom 26.08.2016

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