Opel: PSA zahlt 1,3 Milliarden Euro

06.März 2017

Opel Mokka X Quelle: Opel

von Sebastian Schaal

Vor drei Wochen wurde bekannt, dass der französische PSA-Konzern mit Opel zur Nummer Zwei in Europa werden will. Jetzt stehen die Eckpunkte des Geschäfts. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Der französische Autokonzern PSA hat sich mit General Motors (GM) auf die Übernahme des Herstellers Opel verständigt. Der Kaufpreis für die GM-Europasparte mit den Marken Opel und Vauxhall liegt bei 1,3 Milliarden Euro, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. PSA mit seinen bisherigen Marken Peugeot, Citroën und DS will damit zu einem „europäischen Auto-Champion“ und zur Nummer Zwei hinter Volkswagen aufsteigen.

Opel schreibt seit Jahren rote Zahlen, im vergangenen Jahr stand die GM-Europasparte operativ 241 Millionen Euro in den Miesen. PSA dagegen machte unter dem Strich einen satten Gewinn von 1,7 Milliarden Euro. PSA war selbst in den vergangenen Jahren mit einem harten Sanierungskurs und Stellenabbau in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Der Entscheidung war ein längerer Verhandlungsmarathon vorausgegangen. Was wir bereits wissen.

Was waren die letzten Streitpunkte in den Verhandlungen?

Die Pensionsverpflichtungen. Laut verschiedenen Insider-Berichten vom Freitag waren sie der letzte offene Verhandlungspunkt. Die Gespräche dauerten über das Wochenende an, weil trotz einer grundsätzlichen Annäherung zwischen GM und PSA noch nicht alle Hindernisse ausgeräumt waren.

Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen hat sich mit General Motors auf den Kauf von Opel geeinigt. Das teilten die beiden Autokonzerne am Montag mit.

Die Pensionsverpflichtungen sind ein so wichtiges Thema in den Verhandlungen, weil sie für den kommenden Eigentümer PSA sehr teuer werden können. Analysten schätzen, dass in der Pensionskasse von Opel und der britischen Schwester Vauxhall ein Loch von acht bis zehn Milliarden Dollar klafft. Insidern zufolge forderte GM, im Gegenzug für Zugeständnisse bei den Pensionslasten den Verkauf von Opel-Modellen in China zu beschränken. PSA habe deutlich gemacht, dass der Konzern nicht bereit sei, den Großteil der Pensionslasten zu schultern.

Welche Zusagen hat PSA bereits gemacht?

Peugeot hat zugesagt, die Opel-Standorte in Deutschland und Großbritannien zu erhalten und damit die Gemüter in Politik und Belegschaft beruhigt. Die Garantien beziehen sich allerdings nur auf die schon von General Motors ausgesprochenen Zusagen und Vereinbarungen. Diese gelten zumeist bis 2020. Was danach geschieht ist unklar.

Was hat PSA mit Opel vor?

PSA will durch einheitliche Technik und das Zusammenlegen von Entwicklung und Einkauf Insidern zufolge bis zu zwei Milliarden Euro Kosten einsparen. Doch zunächst kämen auf hohe Kosten zu: Die meisten Opel-Modelle basieren auf GM-Plattformen, da die Marke nach 88 Jahren im Konzern organisatorisch und technisch tief eingebunden ist. Das alles zu entflechten, wird Jahre dauern und hohe Restrukturierungskosten und Lizenzgebühren verursachen.

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Wie schnell kann Opel von General Motors gelöst werden?

Organisatorisch lassen sich die Geschäfte sicher noch 2017 trennen. Anders sieht es aber bei den Modellen aus: Bis ein Opel nichts mehr mit einem Auto von General Motors zu tun hat, werden mindestens sieben oder acht Jahre vergehen. Ein Beispiel: Der neue Opel Insignia – der auf GM-Technik aufbaut – wird auf dem Genfer Autosalon vorgestellt und kommt noch dieses Jahr in den Handel. Damit sich ein Modell rechnet, wird es in der Regel sieben Jahre lang verkauft – mit ein oder zwei Facelifts. Erst der Nachfolger, der etwa 2025 vorgestellt werden wird, könnte dann vollständig auf einer Plattform des PSA-Konzerns basieren. Bis dahin muss die GM-Plattform zugekauft werden.

Die Opel-Produktionsstandorte in Europa

  • Rüsselsheim
  • Kaiserslautern
  • Eisenach
  • Polen
  • Spanien
  • Großbritannien
  • Österreich
  • Ungarn
  • Italien

Wie laut der Nachrichtenagentur Reuters mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen erklärten, präsentierte PSA-Chef Carlos Tavares in der vergangenen Woche im Vorstand zu Kostensenkungen bereits einen Vorschlag. Die Kleinwagen Peugeot 208, Citroën C3 und Opel Corsa könnten im Fall einer erfolgreichen Übernahme auf einer einheitlichen von PSA zu entwickelnden Plattform gebaut werden.

Dieser Schritt wäre aber erst mit der übernächsten Generation des Corsa um 2025 herum möglich, denn die Neuauflage des absatzstarken Opel-Klassikers ist auf GM-Basis schon weit entwickelt und soll 2019 auf den Markt kommen.

Quelle: Wirtschaftswoche-online vom 06.03.2017

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

So viel Geld für ein totgerittenes Pferd. Man kann nur noch lachen.