Äußerungen der CDU-Frau rufen Reaktionen hervor – Hunderte Frauen klagen über muslimische Männer – Klöckner: „Was akzeptieren wir noch alles?“

Freitag, 25.09.2015, 13:01 · von FOCUS-Online-Korrespondentin Martina Fietz    

Julia Klöckner

dpa/Stephanie Pilick Julia Klöckner sieht die Grenzkontrollen als Zeichen an die EU.
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CDU-Vize Julia Klöckner hatte gefordert, dass Zuwanderer sich zu den deutschen Grundwerten bekennen müssen – und damit eine Schleuse geöffnet. Hunderte Frauen meldeten sich bei der Politikerin und redeten sich ihren Frust über das Verhalten muslimischer Jungen und Männer von der Seele.

Im Büro von Julia Klöckner herrscht Ausnahmezustand. Mehr als 300 Bürger haben sich allein Mittwoch und Donnerstag per Mail bei der rheinland-pfälzischen CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzenden gemeldet. Das Telefon steht nicht mehr still.

Überwiegend sind es Frauen, die sich ihren Frust von der Seele schreiben oder reden. Frauen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie Klöckner, der ein Imam den Handschlag verweigert hatte. Frauen, die im Alltag mit einem Rollenverständnis in Teilen der muslimischen Bevölkerung konfrontiert sind, das von Gleichberechtigung weit entfernt ist.


„Da sitzt ganz viel Frust ganz tief“

In einem Gespräch mit FOCUS Online hatte die 42-Jährige ein Gesetz zur Integrationspflicht verlangt und im „Cicero“ ihre Forderung nach einem Verbot der Vollverschleierung von Frauen bekräftigt. Seither weiß Klöckner: „Da sitzt ganz viel Frust ganz tief. Denn bislang wird über das Thema bei uns nicht offen geredet.“

Julia Klöckner (CDU)

dpa/Uwe Anspach Klöckner (CDU) fordert eine gesetzliche Pflicht zur Integration für Flüchtlinge.


Die CDU-Politikerin berichtet von Lehrerinnen, die sich von Jungen in ihren Klassen anhören müssen, dass sie ihnen gar nichts zu sagen hätten. Von Vätern, die sich weigern mit der Lehrerin ihrer Söhne zu reden und einen Lehrer sprechen wollen. Von Verkäuferinnen, denen Männer nicht in die Augen sehen, die nicht mit ihnen reden, sondern nur durch Zeichensprache erklären, was sie haben wollen.

„Die Mütter der Freunde unserer Kinder tragen zu 50 bis teilweise 90 Prozent Kopftücher oder sind verhüllt. Wenn wir für Flüchtlinge gesammelte Spenden zu Kulturzentren bringen, dürfen wir Frauen aufgrund der islamischen Regeln nicht eintreten“, heißt es in einer der vielen Mails. „Wir müssen uns schnellstens fragen: Was akzeptieren wir noch alles?“, sagt Klöckner dazu.

Eine Burka

dpa/H. Kaiser/Symbol Ein Niqab (Symbolbild)

Klöckner fordert Gesetz zur Integrationspflicht

Im Gespräch mit FOCUS Online bekräftigt Klöckner, die auch stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende ist, nochmals ihre Forderung nach einem Gesetz zur Integrationspflicht. „Der Staat muss schnell deutlich machen, dass in Deutschland einige Grundsätze nicht verhandelbar sind.“ Sie beklagt außerdem, dass viele Moscheevereine ein Weltbild vermittelten, das sich mit dem Grundgesetz nicht vereinbaren lasse.

„Wir dürfen keine Fehler mehr machen“, fordert Klöckner. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau dürfe nicht in Frage gestellt werden – weder von den Muslimen, die bereits hier lebten noch von denen, die derzeit als Flüchtlinge nach Deutschland kämen. „Wo sind eigentlich all die linken Feministinnen?“, fragt die Christdemokratin und wirft diesen im Hinblick auf das Frauenbild vieler Zuwanderer eine „verschleierte Sichtweise“ vor.


Quelle: Focus-online vom 25.09.2015

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