Bis zu 482 Prozent WachstumsrateNeuer Reichtum statt altes Elend: In Afrika explodiert die Zahl der Millionäre

 

Mittwoch, 12.08.2015, 19:34 · von FOCUS-Online-Redakteur Melchior Poppe

FOCUS Online/Wochit Das sind die sieben Länder Afrikas mit dem schnellsten Millionärswachstum

Die überwältigende Mehrheit der Menschen in Afrika lebt in extremer Armut. Doch gleichzeitig gibt es immer mehr Superreiche: Nirgendwo sonst wächst die Zahl der Millionäre schneller als auf dem Sahara-Kontinent. Besonders in diesen 16 Ländern.

Die Wohlstandselite Afrikas wächst unaufhaltsam – und in beeindruckendem Tempo: Einem Bericht des Wohlstandsforschungsinstituts New World Wealth (NWW) zufolge ist die Zahl afrikanischer Millionäre in den letzten 15 Jahren doppelt so schnell gewachsen wie im Rest der Welt.

NWW hat weltweit alle Personen gezählt, die ein Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar besitzen. Sie gelten als „High net worth individuals“ (HNWI). Für jedes Land lässt sich so feststellen, wie viele Reiche dort leben.

145 Prozent mehr Millionäre in Afrika

Während die Zahl der HNWIs weltweit zwischen 2000 und 2014 um 73 Prozent gewachsen ist, ist diese Rate in Afrika mit 145 Prozent doppelt so hoch.

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AFP Straßenszene in Angola

In diesen 16 Ländern ist die Zahl der Reichen um mehr 100 Prozent gewachsen:

16. Uganda: 1300 HNWI leben im ostafrikanischen Tropenstaat, 116 Prozent mehr als vor 15 Jahren.

15. Marokko: Das kleine Königreich im Nordwesten Afrikas hat die fünftgrößte Wirtschaft des Kontinents und inzwischen 4800 Millionäre – ein Zuwachs um 118 Prozent.

14. Tanzania: Hier leben immerhin 2200 Reiche, 120 Prozent mehr als zu Beginn des Jahrtausends.

13. Kenia: 8000 HNWIs fühlen sich im wirtschaftlich bedeutendsten Staat der Region wohl: Ein Sprung um 124 Prozent.

12. Südafrika: Dieses Land ist und bleibt unangefochtener Spitzenreiter bei den HNWIs: 46.800 Mindestens-Millionäre lebten hier 2014. Das sind noch einmal 135 Prozent mehr als 2000.

Maputo (Mozambique)
AFP Maputo (Mozambique)
11. Mozambique: Das Land am Indischen Ozean hat den Durchschnitt Afrikas gerade noch übertroffen: „Nur“ 1000 HNWIs im letzten Jahr bedeuten immerhin 150 Prozent mehr als 2000.10. Elfenbeinküste: 2300 Millionäre gibt es inzwischen in diesem westafrikanischen Staat. Das entspricht einem Wachstum von 156 Prozent.

9. Botswana: Die Diamanten-Industrie hinterlässt nicht nur ausgebeutete Arbeiter und zerstörte Landschaften, sondern auch viele Neureiche: 2600 Millionäre leben hier, ein Zuwachs um 160 Prozent.

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8. Algerien: 2000 gab es im Mittelmeerstaat 1800 Millionäre. Heute sind es 4700 – ein Sprung nach oben um 161 Prozent.

7. Mauritius: Auf dem Inselstaat blüht das Geschäft mit Touristen. Das kommt auch bei der Bevölkerung an: 167 Prozent mehr Millionäre im Vergleich zum Beginn des Jahrtausends.

6. Namibia: Obwohl hier weniger als drei Millionen Menschen leben, zählt NWW aktuell 3100 HNWI. Ein Sprung um 244 Prozent.

5. Äthiopien: Hier fühlen sich besonders viele Ultrareiche wohl. 2800 Äthiopier sind zumindest Millionäre – 250 Prozent mehr als 2000.

4. Nigeria: Der größte Staat Afrikas hat auch die größte Wirtschaft des Kontinents. Für 15.400 Personen ist so inzwischen ein Wohlstandspolster von mindestens einer Million US-Dollar herangereift. Das sind 305 Prozent mehr als vor 15 Jahren.

3. Sambia: Im Kupfer-Paradies, das Touristen vor allem wegen der berühmten Viktoriafälle besuchen, leben 1000 HNWI: Ein Plus von 400 Prozent.

2. Ghana: Der Rohstoff-Handel hat hier seine goldenen Spuren hinterlassen: 2700 Reiche gibt es inzwischen, das sind 440 Prozent mehr.

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AFP Baracken in Angola

1. Ganz vorne rangiert Angola. Immense Mineralien- und Ölvorkommen haben viele Angolaner reich gemacht: 482 Prozent mehr Mindestens-Millionäre seit 2000! Viele von ihnen haben sogar deutlich mehr.

Neubauten in Angola
AFP Neubauten in Angola

Afrikas HNWIs besitzen 660 Milliarden US-Dollar

Laut dem Bericht von NWW lebten Ende 2014 etwa 161.000 HNWIs im gesamten Afrika. Zusammen besaßen sie ein Vermögen von 660 Milliarden US-Dollar. Das afrikanische Land mit den meisten HNWIs ist weiterhin Südafrika, gefolgt von Ägypten.

Der Boom-Trend ist ungebrochen: NWW prognostiziert ein weiteres Wachstum um durchschnittlich 45 Prozent während der nächsten zehn Jahre. 2024 würden dann 234.000 Mindestens-Millionäre in Afrika leben. Dabei werde sich besonders Mozambique durch rasantes Wachstum hervortun, gefolgt von der Elfenbeinküste und Sambia.

Quelle: Focus-online vom 12.08.2015

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