Flüchtlinge – Türkei schießt auf Flüchtlings-Boote – Zu wenig Bestechung gezahlt

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Veröffentlicht: 07.11.15 00:10 Uhr

Flüchtlinge erheben schwere Vorwürfe gegen die türkische Küstenwache: Sie soll Boote absichtlich zum Kentern gebracht haben, weil die Schlepper zuwenig oder gar kein Bestechungsgeld gezahlt haben sollen.

Flüchtlingsboote aus der Türkei erreichen am 3. November die griechische Insel Lesbos. (Foto: dpa)

Flüchtlingsboote aus der Türkei erreichen am 3. November die griechische Insel Lesbos. (Foto: dpa)

Dutzende Flüchtlinge erheben schwere Vorwürfe gegen die türkische Küstenwache. Bei der Überfahrt nach Griechenland seien ihre Boote von den Sicherheitskräften angegriffen und zum Kentern gebracht worden, sagten mehrere Betroffene dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Grund seien Streitigkeiten mit Schlepperbanden gewesen, die der Küstenwache kein oder nicht genug Bestechungsgeld gezahlt hätten. Zahlreiche Menschen seien deswegen ums Leben gekommen, meldete der „Spiegel“ unter Berufung auf Aussagen dutzender Flüchtlinge in Deutschland und Afghanistan.

„Die Küstenwache bestraft so die Menschenschmuggler und erhöht damit den Preis für die nächste Fuhre“, sagte der Iraker Diar Goran. Sein Boot sei untergegangen, nachdem die Besatzung eines türkischen Patrouillenschiffs am 20. August den Motor beschossen habe. Von 45 Passagieren hätten nur 30 überlebt. Die Küstenwache wollte den Bericht nach Angaben des „Spiegels“ nicht kommentieren.

Seit Beginn des Jahres gelangten nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR mehr als 760.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa, der Großteil landete in Griechenland. 3440 Menschen ertranken oder verschwanden während der gefährlichen Überfahrt.

Angela Merkel setzt auf die Türkei als wichtigsten Partner zur Lösung der Flüchtlingskrise in Europa. Die türkische Regierung fordert mindestens drei Milliarden Euro, Visa-Freiheit und den EU-Beitritt.

Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz fordert ebenfalls die Zusammenarbeit mit der Türkei – nicht zuletzt, weil diese „andere Möglichkeiten“ habe, die Flüchtlinge auf ihrer Reise nach Europa zu stoppen.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 07.11.2015

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