Terror – Frankreich schließt seine Grenzen, Armee soll Paris schützen

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Frankreichs Staatspräsident François Hollande hat die Anschlagserie in Paris mit mindestens 150 Toten als „Terrorangriffe von einem bisher nie dagewesenen Ausmaß“ bezeichnet. Er verhängte den Ausnahmezustand für ganz Frankreich und ließ die Grenzen schließen. Seine Erklärung vom späten Freitagabend im Wortlaut.

Armee-Einheiten sollen Paris schützen, hier Soldaten am Abend während der Geiselnahme im Bataclan. (Foto: dpa)

Wegen der Anschläge in Paris hat Frankreich 1500 zusätzliche Soldaten mobilisiert, um die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt zu verstärken. Überdies berief Staatschef François Hollande für Samstagmorgen 09.00 Uhr einen Sicherheitsrat ein, wie der Elysée-Palast mitteilte. Bei Anschlägen, Schießereien und einer Geiselnahme an sieben verschiedenen Orten von Paris waren am Freitagabend mindestens 120 Menschen getötet worden. Alleine bei der Geiselnahme und der anschließenden Erstürmung einer Konzerthalle gab es mindestens 120 Todesopfer. Hollande rief für ganz Frankreich den Ausnahmezustand aus, an den Grenzen wurden die Kontrollen verschärft.

Hollande sagte nach einem Besuch am Tatort Bataclan, dass Frankreich einen gnadenlosen Krieg gegen jene führen werde, die zu solch abscheulichen Taten imstande seien.

Die TV-Rede von Hollande im Wortlaut (Übersetzung AFP):

„Meine lieben Landsleute! Während ich spreche, finden Terrorangriffe von einem bisher nie dagewesenen Ausmaß im Großraum Paris statt. Es gibt Dutzende von Toten, es gibt viele Verletzte, es ist entsetzlich. Wir haben auf meine Entscheidung hin alle nur möglichen Kräfte mobilisiert, damit es zu einer Neutralisierung der Terroristen kommen kann und alle möglicherweise betroffenen Stadtviertel gesichert werden können.

Ich habe auch Verstärkung durch Einheiten der Armee angefordert. Sie sind derzeit im Großraum Paris, um sicherzustellen, dass es keinerlei neuen Angriff geben kann. Und ich habe den Ministerrat einberufen, er wird in wenigen Minuten abgehalten. Zwei Entscheidungen werden getroffen werden: Der Ausnahmezustand wird erklärt. Das bedeutet, dass bestimmte Orte geschlossen werden, der Verkehr unterbunden werden kann und dass auch überall in der Region Ile-de-France Hausdurchsuchungen veranlasst werden können. Der Ausnahmezustand wird im gesamten Staatsgebiet verhängt.

Die zweite Entscheidung, die ich getroffen habe, ist die Schließung der Grenzen. Wir müssen sicherstellen, dass niemand ins Land kommen kann, um irgendwelche Taten zu verüben. Und gleichzeitig sicherstellen, dass diejenigen, die leider diese Verbrechen begehen konnten, auch dingfest gemacht werden können, wenn sie das Staatsgebiet verlassen wollen.

Es ist eine furchtbare Prüfung, die uns erneut heimsucht. Wir wissen, von wo sie kommt – wer diese Verbrecher sind, wer diese Terroristen sind. Wir müssen auch in diesen so schwierigen Augenblicken Mitleid und Solidarität zeigen, und meine Gedanken sind bei den sehr zahlreichen Opfern, ihren Familien, bei den Verletzten.

Aber wir müssen auch unseren Zusammenhalt und unsere Beherrschung bewahren.

Gegenüber dem Terror muss Frankreich stark sein, es muss groß sein. Und die staatlichen Behörden müssen standhaft sein, das werden wir auch sein.

Wir müssen an die Verantwortlichkeit aller appellieren. Was die Terroristen wollen, ist uns Angst zu machen – dass uns das Entsetzen befällt. Man kann tatsächlich Angst haben, Entsetzen haben. Aber gegenüber dem Entsetzen gibt es eine Nation, die sich zu verteidigen weiß, die ihre Kräfte mobilisieren kann, und die einmal mehr die Terroristen besiegen wird.

Französinnen, Franzosen, wir haben die Einsätze noch nicht abgeschlossen.

Es gibt noch einige, die äußerst schwierig sind. In diesem Moment stürmen die Sicherheitskräfte einen Ort in Paris. Ich bitte sie, weiter darauf zu vertrauen, was wir mit den Sicherheitskräften tun können, um unsere Nation vor Terrorakten zu bewahren. Es lebe die Republik, es lebe Frankreich.“

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 14.11.2015

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