Putin: Islamischer Staat wird aus 40 Ländern finanziert

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17.11.2015
Redaktion

Der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, er habe während des G20-Gipfels am Wochenende in Antalya die anderen Staats- und Regierungschefs über seine nachrichtendienstlichen Erkenntnisse zur Finanzierung des Islamischen Staates (IS) informiert. Laut diesen Erkenntnissen wird der IS aus über 40 Ländern, darunter auch mehreren G20-Mitgliedern, finanziert.



Vor Journalisten erklärte Putin, »Ich habe auf der Grundlage unserer Informationen einige Beispiele zur Finanzierung verschiedener Einheiten des Islamischen Staates (IS, früher: ISIS/ISIL) durch Privatpersonen vorgelegt. Dieses Geld stammt, wie wir festgestellt haben, aus 40 Ländern, und dazu gehören auch einige G-20-Mitglieder«.

Zudem sprach er die dringende Notwendigkeit an, den illegalen Erdölhandel des IS zu unterbinden: »Ich habe unseren Kollegen Luft- und Satellitenaufnahmen gezeigt, die das Ausmaß des illegalen Handels mit Erdöl und Erdölprodukten verdeutlichen. Der Tankwagen-Konvoi erstreckt sich über Dutzende Kilometer. Aus einer Höhe von 4000 bis 5000 Meter betrachtet, reicht er bis über den Horizont hinaus.«

Putin verglich diesen Konvoi mit einer Erdöl- oder Erdgaspipeline. Es sei aber nicht der richtige Zeitpunkt, zu versuchen, herauszufinden, welches Land im Kampf gegen den Islamischen Staat mehr und welches weniger effektiv sei, jetzt gehe es vielmehr darum, mit international vereinten Kräften gegen die Terrorgruppe vorzugehen, meinte Putin weiter und bekräftigte erneut die russische Bereitschaft, die bewaffnete Opposition in ihrem Kampf gegen den IS zu unterstützen:

»Einige bewaffnete Gruppen halten es für möglich, aktive Operationen gegen den IS mit russischer Luftunterstützung durchzuführen. Und wir sind bereit, diese Luftunterstützung bereitzustellen. Sollte es tatsächlich dazu kommen, wäre dies eine gute Basis für anschließende Bemühungen um eine politische Beilegung des Konflikts. Doch dazu benötigen wir auch die Unterstützung der USA, der EU, Saudi-Arabiens, der Türkei und des Iran«, fuhr er fort.

Der Präsident verwies auf die veränderte Haltung Washingtons bezüglich einer Zusammenarbeit mit Moskau beim Kampf gegen die Terroristen: »Wir müssen insbesondere unser Vorgehen zur Verhinderung von Terroranschlägen und der Beilegung der Terrorgefahr auf weltweiter Ebene koordinieren. Wir haben [den USA] unsere Zusammenarbeit beim Vorgehen gegen den IS angeboten. Leider haben unsere amerikanischen Partner dies abgelehnt. Sie reagierten lediglich mit einer schriftlichen Note, in der es hieß: ›Wir lehnen Ihr Angebot ab.‹ Aber das Leben entwickelt sich immer weiter und erteilt uns rasch seine Lehren. Meiner Meinung nach setzt sich gegenwärtig allgemein die Erkenntnis durch, dass eine wirksame Bekämpfung des Terrorismus nur gemeinsam erfolgreich sein kann.«

Aus Putins Sicht müsse man sich jetzt in einem ersten Schritt darauf verständigen, welche Gruppen in Syrien zu den Terrororganisationen zu zählen seien und welche man als zwar bewaffneten, aber legitimen Teil der syrischen Opposition betrachten könne. »Unsere Bemühungen müssen sich auf den Kampf gegen die Terrororganisationen konzentrieren«, erklärte Putin.

Der russische Präsident wies die westliche Kritik am russischen Vorgehen in Syrien zurück. Russland hat seit dem 30. September im großen Umfang Luftangriffe gegen den Islamischen Staat und andere Terrorgruppen unternommen. »Es ist kaum möglich, uns zu kritisieren«, sagte er, Russland habe seine ausländischen Partner wiederholt aufgefordert, ihnen Informationen über terroristische Ziele zur Verfügung zu stellen.

»Sie scheuen davor zurück, uns über die Regionen zu informieren, die wir nicht angreifen sollen, weil sie befürchten, dass wir dann erst recht genau dort zuschlagen; dass wir sozusagen alle hereinlegen«, erklärte der Präsident, »Ihre Einstellung uns gegenüber sagt viel über ihre eigene Auffassung von menschlichem Anstand aus.« Putin berichtete den Medien, Russland stehe bereits in Kontakt mit der syrischen Opposition, die Moskau darum gebeten habe, keine Luftangriffe in Regionen durchzuführen, die von ihr kontrolliert würden.

Quelle: Kopp-online vom 17.11.2015

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