Zwickau – Er grinst, als er gefesselt in den Saal des Amtsgerichts gebracht wird. Menschen, die es in Zwickau mit Ali H. (19) zu tun bekamen, hatten hingegen gar nichts zu lachen.
Vor allem am Neumarkt sorgte H. mit seiner Gang „KNXZ“ für Angst und Schrecken. Die Staatsanwaltschaft legt dem mehrfach vorbestraften Deutschen mit nordafrikanischen Wurzeln zehn Straftaten in nur sechs Monaten zur Last, darunter mehrfache gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Nötigung, Bedrohung und Beleidigungen.
Neben Beleidigungen von Polizisten geht es vor allem um zwei brutale Überfälle. Am 29. Dezember 2017 schlugen H. und seine Kumpanen einen mutmaßlichen Neonazi am Planitzer Markt krankenhausreif.
Und am 2. Juni 2018 erwischte es Felix O. (31). Der Zwickauer war zum Jungesellenabschied mit Freunden in der Stadt unterwegs. „Die Gang hat uns vollgepöbelt“, erinnert sich Kumpel Max K. (18). Es kam zum Streit. „Zwei Leute haben mich gepackt und zu Boden gedrückt“, sagt O. Danach habe Ali H. dem wehrlosen Mann mit seinem Fuß voll ins Gesicht getreten. „Er trat wie beim Elfmeter zu“, erinnert sich K. Dann sei die Gruppe geflüchtet.
Das Opfer erlitt schwere Gesichtsfrakturen und Kopfverletzungen. Felix O. leidet bis heute, hat Platten im Gesicht. Staatsanwalt Jörg Rzehak (57): „Sie haben das ganze Gesicht eingetreten. Die Schwelle zum Tötungsdelikt war gering.“
Nach der Tat wurde Gang-Anführer Ali H. in seiner Wohnung festgenommen. Seitdem sei die Gruppierung „nicht mehr existent“, so Rzehak. Und vorläufig wird es wohl auch ruhiger bleiben in Zwickau: Ali H. wurde zu 30 Monaten Jugendstrafe verdonnert.
Quelle: Bild-online vom 21.09.2018
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