Nach 125 Jahren immer noch offene Wunden seit der letzten Indianer-Schlacht

Pine Ridge/Berlin, 29. Dezember 2015 (ADN). Am 29. Dezember 1890 metzelten Soldaten der 7. US-Kavallerie mit schweren Maschinengewehren 300 Lakota-Indianer nieder, die sich unter Häuptling Big Foot auf der Flucht und der Suche nach Nahrung befanden. Es waren Männer, Frauen, Alte und Kinder eines stolzen Volkes, das Karl-May-Lesern als Sioux bekannt ist, schreibt die Berliner Morgenpost” am Dienstag. Sie zitiert Thomas “Poor” Bear, den heutigen Vizepräsidenten der Lakota und Nachfahre der in der historischen Schlacht von Wounded Knee vor 125 Jahren zu Tode gekommenen Indianer. “Die Leichen meiner Vorfahren lagen überall verstreut. Sie haben sie gejagt wie wir die Tiere. Und sie haben unser Land geraubt.” Der Auffassung seines Stammes-Präsidenten John “Yellow Bird” Steele hatte es sich gar nicht um eine Schlacht oder ein Gefecht gehandelt, sondern um Mord mit Vorsatz. Für sein 40.000 Bewohner umfassendes Volk fordert eine Entschädigung und die Rückgabe des geraubten Landes. Aber bislang passierte nichts. Erst Anfang der 90er Jahre gestand die USA-Regierung das Massaker ein.

Bis zum heutigen Tag herrscht in dem mit 11.000 Quadratkilomtern zweitgrößten Reservats Amerikas Pin Ridge höchste Not. Die Arbeitslosigkeit beträgt 89 Prozent und das monatliche Durchschnittseinkommen nicht einmal 500 Dollar. Tausende leben von staatlichen Zuwendungen, Kleidersammlungen und Sozialküchen. Die Lebenserwartung der Männer liegt bei 48 Jahren. Frauen werden im Durchschnitt vier Jahre älter. Die Kindersterblichkeit ist zehnmal höher als im US-Durchschnitt. Die Verzweiflung ist groß und hat eine Selbstmordepidemie ausgelöst. Allein in diesem Jahr waren mehr als 100 Suizide zu verzeichnen. ++ (na/mgn/29.12.15 – 354)

Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 29.12.2015

 

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