SANKTIONEN – Bauernverband fordert Ende der Russland-Sanktionen

Der Bauernverband beklagt Milliarden-Verluste wegen der EU-Sanktionen. Doch der zuständige Landwirtschaftsminister bezeichnet die Sanktionen lediglich als ärgerlich – und erwartet ein schlechtes Jahr.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbands Joachim Rukwied. (Foto: dpa)

Der Präsident des Deutschen Bauernverbands Joachim Rukwied. (Foto: dpa)

Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Situation vieler Landwirte fordert der Deutsche Bauernverband (DBV) ein Ende der russischen Sanktionen gegen Produkte aus der Europäischen Union. „Die Bemühungen hinsichtlich einer Aufhebung des Embargos müssen intensiviert werden“, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der Boykott Russlands für Produkte aus Europa sei eine Ursache für die „schlimme Lage“ vieler Landwirte in Deutschland.




Das Embargo der russischen Regierung gegen Lebensmittel aus EU-Staaten koste die deutschen Bauern jährlich fast eine Milliarde Euro, ergänzte Rukwied. Das russische Importverbot sei mitverantwortlich für den Preisverfall bei Fleisch, Milch und auch Getreide.

Nachdem die EU wegen des Ukraine-Konflikts 2014 Sanktionen gegen Russland verhängt hatte, beschloss Moskau im Sommer 2014 seinerseits ein Embargo für Lebensmittel aus den EU-Mitgliedsstaaten. Auf der Grünen Woche in Berlin ist Russland laut „Tagesspiegel“ erstmals seit 1993 nicht vertreten. Seit 2006 sei das Land einer der größten Aussteller gewesen.

Ebenfalls hart in die Kritik ging der Bauernpräsident mit dem Mindestlohn, der zum 1. Januar 2016 auf acht Euro pro Stunde für Erntehelfer gestiegen ist. „Arbeitsintensive Produktionsbereiche in der Landwirtschaft“ stünden dadurch vor dem Aus, sagte Rukwied der Zeitung. „Die Erdbeere aus Deutschland wird dann zum Auslaufmodell“.





Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) rechnet mit einem schwierigen Jahr für die deutschen Bauern. „Die Lage bleibt schwierig“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ von Montag. Grund dafür seien Unsicherheiten auf wichtigen Absatzmärkten. „Wir wissen nicht, wie sich die wirtschaftliche Situation in China weiter entwickelt und ob wir mehr oder just weniger Stabilität im arabischen Raum und in Afrika haben werden.“ Dies habe Auswirkungen auf die Einkommen der Bauern. „Ich blicke also mit einiger Sorge auf das neue Jahr“, sagte der Minister.

Der russische Importstopp ist laut Schmidt „ärgerlich“. Er sei aber nicht der „entscheidende Grund“ für die niedrigen Erzeugerpreise in Deutschland.

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Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 12.01.2016

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