Anwerben ausländischer Pflegekräfte läuft schleppend

Pflegekräfte - egal woher (Symbolbild: shutterstock.com/Von Zurijeta)
Pflegekräfte – egal woher (Symbolbild: shutterstock.com/Von Zurijeta)
 

Berlin – Anscheinend hat wohl kaum einer Lust, die Alten in Deutschland zu pflegen: Die Anwerbung von ausländischen Pflegefachkräften läuft nur schleppend. Das geht aus einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit hervor, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. Demnach arbeiteten bislang erst 62.500 Pflegefachkräfte aus dem Ausland in deutschen Pflegeheimen und Krankenhäusern.

Das seien lediglich etwas mehr als sechs Prozent aller Pflegefachkräfte. In einigen Bundesländern laufe die Anwerbung aus dem Ausland schlechter als in anderen: In Schleswig-Holstein etwa sind der Auswertung zufolge weniger als vier Prozent aller Fachkräfte in den Pflegeheimen Ausländer, während Baden-Württemberg auf einen Anteil von 15 Prozent kommt. Zusätzlich zu den Fachkräften arbeiteten in den Einrichtungen auch Hilfskräfte und derzeit rund 12.000 Auszubildende aus anderen Ländern.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erklärte: Pflegefachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen, sei angesichts der Fachkräftelücke am Arbeitsmarkt in Zukunft ein unverzichtbarer Baustein, um dem steigenden Bedarf an Pflegefachkräften zu begegnen. Zwar müsse es laut Heil „im ersten Schritt darum gehen, die inländischen Potenziale zu nutzen“, etwa durch bessere Arbeitsbedingungen und Vergütung. „Ebenso müssen wir aber auch über die Qualifizierung zum Beispiel von geflüchteten Menschen nachdenken“, sagte der SPD-Politiker.

„Ergänzend dazu brauchen wir Fachkräfte aus dem Ausland“, so Heil weiter. Nach Auskunft der Bundesregierung fehlten bereits im April 2018 bundesweit rund 25.000 Alten- und Krankenpfleger – und dazu noch einmal 10.000 Hilfskräfte, um die offenen Stellen zu besetzen. Die pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Nicole Westig, bezeichnete die Zahl der bislang aus dem Ausland angeworbenen Pfleger als „nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein“.

Sie forderte die Bundesregierung auf, für einfachere Zugänge zum deutschen Arbeitsmarkt zu sorgen und so den Heimen und Krankenhäusern die Anwerbung von Fachkräften im Ausland einfacher zu machen. „Aus unserer Sicht sind vor allem die Anerkennungsverfahren der Ausbildungsabschlüsse und der Arbeitserlaubnis zu bürokratisch, kompliziert und langwierig“, sagte Westig der „Welt am Sonntag“. Sie forderte – ebenso wie der Arbeitgeberverband Pflege – eine bundesweit zentrale Stelle für die Zulassung der Fachkräfte zu schaffen. Bundesgesundheits- und Bundesarbeitsministerium seien in der Pflicht, für den Abbau bürokratischer Hürden zu sorgen. Beide Ministerien teilten dazu mit, derzeit arbeite eine Arbeitsgruppe der Bundesregierung an Vorschlägen. (dts)

Quelle: journalistenwatch.com vom 03.03.2019 


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Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Bezahlt unsere Leute mal anständig dann kriegt ihr auch wieder Altenpfleger. Bei den hohen Heimkosten dürfte das locker drin sein.

Ich kenne einen Heimbetreiber. Zwei Porsche fährt der….mehr braucht man nicht zu schreiben. Da weiss man wo das Geld hinkommt.
Mein Vater war im Heim bis zu seinem Tod. Ich hab gesehen wieviel beim Menschen ankommt und was abgesahnt wird.