CO2-Wahn: Das Täuferreich von Münster und Konstanz

 
MAX ERDINGER
Der Klima-Wiedertäufer – Foto: Imago
 

Es gibt eine gewisse Geringschätzung von Religion ganz allgemein. Auch in Konstanz, wo der zivilreligiöse Klimanotstand ausgerufen worden ist. Diese Geringschätzung ist gefährlich, weil sie zur Unterschätzung führt. Die Islamisierung Westeuropas läuft nicht zuletzt deswegen, weil nicht Wenige in der Gewißheit leben, es handle sich doch dabei „nur um Religion“. Der Fehler ist das „nur“ im Denken. Oft sind es aufgeklärte Liberale, die im festen Glauben an die Überlegenheit ihrer eigenen irdischen Ideale davon überzeugt sind, daß sich Religion jederzeit kontrollieren und notfalls in die Grenzen zurückverweisen lasse, die ihr im säkularen Staat gezogen worden sind. Gern argumentieren sie deswegen im Rahmen ihrer egalitären Linksliberalität mit der Religionsfreiheit. Dabei haben sie Zivilreligionen (Ideologien) so wenig mit im Blick, wie die Möglichkeit, daß sie selbst nur deswegen liberal sein könnten, weil sie glauben, ihre Haltung sei kleidsam und stelle ihre eigene Person ins beste Licht. Wer das Herrschaftspotential des Islam unterschätzt, der unterschätzt wahrscheinlich das Herrschaftspotential von Religion allgemein – und das der CO2-Klimareligion schon deswegen, weil er sie mit Wissenschaft verwechselt.

 

So viel steht fest: Gesetze wirken nur so lange friedensstiftend, wie sich eine „breite Mehrheit“ an sie hält. Sowie eine Fanatikertruppe es schafft, die Macht zu erringen und Gesetze zu erlassen, die dem Willen der „breiten Masse“ zuwiderlaufen, teilt sich die „breite Masse“ auf in solche, die sich leise murrend den neuen Gegebenheiten fügen – in Deutschland erfahrungsgemäß der größere Teil – und andere, die zu Widerständlern werden. Letztere werden von den Fanatikern dann unerbittlich verfolgt.

Daß sie der Verfolgung entgehen wollten, ist eine plausible Vermutung hinsichtlich des CDU-Bürgermeisters von Konstanz, Uli Burchardt, sowie des gesamten Stadtrats. Der Beschluß, den „Klimanotstand“ für die Stadt auszurufen, fiel einstimmig. Auch die FDP-Mitglieder votierten dafür.

Konstanz ist Münster

Daß der CO2-Wahn deutliche Zeichen tiefer Religiosität aufweist, läßt sich nicht bestreiten, wenn man bedenkt, welche Vielzahl von wissenschaftlichen Fakten willentlich ignoriert werden muß, damit sich der Wahn überhaupt entfalten kann. In Konstanz hat er sich entfaltet. Es wurde der „Klimanotstand“ ausgerufen. Das ist etwas, das jeden rational denkenden Menschen aufs Höchste alarmieren sollte.

Auf jeden Fall sollte es jeden alarmieren, der die Geschichte des Täuferreichs von Münster (1534 – 1535) kennt. Die Parallelen zu Konstanz heute sind frappierend. Münster war damals in die Hände tiefreligiöser Eiferer gefallen, die ein Terrorregime errichteten, das etwa ein Jahr lang anhielt.  Die Täufer um Jan van Leiden, Jan Mathijs, Bernd Krechting, Bernd Rothmann, Bernd Knipperdolling et al agierten vor 500 Jahren nicht viel anders als bspw. der Islamische Staat in Syrien oder PolPot in Kambodscha.

Vor allem läßt sich eine historische Linie ziehen von der extremprotestantischen Täuferbewegung in Münster 1534 zu der in blutigem Terror versinkenden Stadt Paris gute 250 Jahre später – von dort weiter zur Oktoberrevolution 1917 mit ihren weltweiten Ablegern im 20ten Jahrhundert, allesamt mehr oder minder von Terror begleitet, bis hin zu den egalitaristischen Gewißheiten, die den zivilreligiös gewordenen Gläubigen von heute das Hirn vernebeln. Der Egalitarismus, in seiner frühen Erscheinungsform die Gleichheit der Menschen vor Gott, hat sich 500 Jahre später gewandelt in die Gewißheit von der Gleichheit der Menschen voreinander. Und diese Gewißheit ist Grundlage für das Funktionieren des CO2-Wahns. Beweis: In der Stadt Konstanz wird das Weltklima gerettet, damit alle die gleichen „die Menschen“ auf der Welt überleben können – und wenn es nur in der Einbildung der Konstanzer Zivilreligiösen geschieht. Das hat einwandfrei etwas von Münster 1534. Es lohnt sich deshalb, die Stadt Münster des 16ten Jahrhunderts etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, um Parallelen zu erkennen.

Zwar ist es historisch interessant, aufgrund welcher Konstellation von Zufällen die Stadt Münster in den Wirren der Reformation in die Hände der Terror-Täufer gefallen ist, aber das spielt hier keine Rolle. Viel interessanter ist, welche Gewißheiten in Münster damals in Gesetzesform gegossen worden sind.

Himmlische Zeichen

Münster 16. Jahrhundert: „Am 10. Februar 1534 umfangen ungewöhnliche Wolken die Stadt. Die Täufer interpretieren sie als blau-schwarzes Feuer, das die Ungläubigen vor den Toren von den Auserwählten trenne. Spätestens jetzt sind Mathijs und seine Anhänger überzeugt: Münster ist das neue Jerusalem!“ (ZEIT)

Konstanz 21. Jahrhundert: Der 15. August 2018 ist der 100ste Tag ohne Regen. Die Sonne brennt seit Monaten gnadenlos auf die Stadt herab. Die Grüngläubigen interpretieren das als Zeichen des Klimagotts, welches die Wissenden von den Unwissenden trennt. Spätestens jetzt sind die Grüngläubigen überzeugt: Konstanz ist die Hauptstadt des Weltklimas.

Münster 16. Jahrhundert: „Bei der jährlichen Ratswahl übernehmen die Täufer die Macht. Wer die Erwachsenentaufe nicht annehmen will, wird der Stadt verwiesen. Viele Bürger lassen ihre Frauen zurück, damit sie über ihren Besitz wachen. Denn die Täufer lehnen Privateigentum ab. Die Geldwirtschaft wird abgeschafft, Haustüren müssen unverschlossen bleiben. Schuldscheine, Renten- und Pfandbriefe landen im Feuer, ebenso Kartenspiele, Instrumente, Noten und alle Bücher – mit Ausnahme der Heiligen Schrift.“ (ZEIT)

Konstanz 21. Jahrhundert: Bei den freitäglichen Demonstrationen übernehmen die Kinder die Macht. Wer das nicht akzeptieren will, dessen Diesel wird dennoch der Stadt verwiesen. Viele Bürger gehen in die innere Emigration und lassen ihren Verstand zurück, damit er ausschließlich noch über ihren Besitz wacht. Denn die Grünsozialisten lehnen Privateigentum ab und sprechen von Enteignung. Die Geldwirtschaft wird ruiniert, Grenzen müssen offen bleiben, mißliebige Schriften werden zensiert oder aus den sozialen Medien entfernt – mit Ausnahme der politisch-korrekten Schrift.

Münster 16. Jahrhundert: „In das Machtvakuum stößt noch am selben Tag Jan van Leiden. Der neue Prophet verkündet kein neues Datum für das Jüngste Gericht, sondern erklärt Münster zum Ausgangspunkt der Rettung der Welt. Dafür müssten seine Bewohner besonders tugendhaft sein. Und wer könnte besser zwischen Gut und Böse unterscheiden als ein Prophet?“ (ZEIT)

Konstanz 21. Jahrhundert: In das Verstandesvakuum stößt „Fridays For Future“. Greta Thunberg heißt die neue „Prophetin“ (Zitat: Katrin Göring-Eckardt, Grünprotestantin). Greta verkündet kein neues Datum für das Jüngste Gericht, will aber alle in Panik versetzen und erklärt Konstanz zum Ausgangspunkt der Weltrettung. Dafür müssten die Einwohner besonders tugendhaft sein. Und wer könnte besser zwischen Gut und Böse unterscheiden als eine Prophetin? – Na gut, im 16. Jahrhundert hatten sie es noch nicht so mit dem Feminismus, weswegen in Münster ein Prophet ausgereicht hat. Die Religiosität hat sich eben etwas gewandelt seither. In der Zivilreligion braucht es Prophet*Innen.

Münster 16. Jahrhundert:  „Männer erhalten im Sommer 1534 das Recht zur Vielehe.“ (ZEIT)

Konstanz 21. Jahrhundert: „Konstanzer haben das Recht zur Vielehe, wenn sie Moslems sind.“

Münster 16. Jahrhundert: „Im September 1534 lässt sich van Leiden gar zum „König über das Neue Israel und über die ganze Welt“ ausrufen. Sein Hofstaat zählt 148 Personen, sein Domizil am Domplatz nennt er „Berg Zion“. Auf einem erhöhten Sessel sitzend, hält der „König“ auf dem zentralen Prinzipalmarkt Gericht. Angeblich richtet er Verurteilte sogar persönlich hin.“ (ZEIT)

Konstanz 21. Jahrhundert: Im Mai 2019 läßt sich Greta gar zur „Königin über das Neue Konstanz und über die grüne Welt“ ausrufen. Ihr Hofstaat zählt 148 Millionen Personen weltweit, ihr Domizil in der Altstadt nennt sie „Klimapalast“. Auf einem erhöhten Sessel sitzend, hält sie vor ihrem Klimapalast Gericht. Angeblich stößt sie Klimasünder persönlich in die Panik hinein.

Münster 16. Jahrhundert: „Falls es überhaupt noch Widerstand gegen die Täuferherrschaft gibt, wird er durch Hunger geschwächt: Im Februar 1535 schließen die Belagerer den Ring um die Stadt. Die Bürger essen ihre Pferde, Hunde und Katzen. Völlig entkräftet, haben sie den feindlichen Truppen, die in der Nacht zum 25. Juni 1535 die Stadtmauern überwinden, nichts mehr entgegenzusetzen. Es folgt ein Gemetzel.“ (ZEIT)

Konstanz 21. Jahrhundert: YEAH! – Die Stadt wird durch die Truppen der Vernunftbegabten befreit. Die Prophetin und ihre zivilreligiösen Anhänger samt allen Eiferern werden auf Sperrholzplatten genagelt und von einem Boot mit Dieselmotor bis in die Mitte des Bodensees geschleppt, wo sie ihrem Schicksal überlassen werden und von Raubvögeln aus den nahegelegenen Alpen die Augen ausgepickt bekommen –> „Always Look On The Bright Side Of Life„.

Resümee

Wir leben in wahnsinnigen Zeiten. Religiöses Eiferertum wurde ersetzt durch zivilreligiöses Eiferertum. Wer den säkularen Staat retten will, der muß endlich die Existenz von Zivilreligionen anerkennen und sie in der Folge auf ihre Gefährlichkeit hin überprüfen. Der CO2-Wahn ist eine fundamentalistische Zivilreligion und ähnlich gefährlich wie der Islam. Der absolute Schwachpunkt jeder Religion ist das irdische Bodenpersonal. Auf zur Befreiung von Konstanz!

Quelle: journalistenwatch.com vom 05.05.2019 


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