Zukunft der Regionen„Die Republik muss dem Ruhrgebiet helfen

 

Der Vorstandsvorsitzende von Emschergenossenschaft und Lippeverband, Uli Paetzel (imago images / biky)

Der Vorstandsvorsitzende von Emschergenossenschaft und Lippeverband, Uli Paetzel (imago images / biky)

Der Raum Emscher-Lippe gehört zu den 19 Regionen in Deutschland, die laut einer Studie besonders schlecht für die Zukunft aufgestellt sind. Die dort ansässige Emschergenossenschaft fordert deshalb umfassende Handlungskonzepte und Hilfen.

Der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, Uli Paetzel, sagte im Deutschlandfunk (Audio-Link), die Kommunen brauchten als Erstes einen Altschuldenfonds, um finanziell wieder handlungsfähig zu werden. Zu dem Bezirk im nördlichen Teil des Ruhrgebiets gehören die Städte Recklinghausen, Gelsenkirchen und Bottrop, die über Jahrzehnte hinweg durch den Bergbau geprägt waren und zum Teil hoch verschuldet sind.

Investitionen in Bildung und Infrastruktur

Paetzel forderte außerdem, Gewerbe- und Industrieflächen müssten wiederhergerichtet werden und Themen wie Hochschulen, Talentförderung und Infrastruktur angegangen werden. In der Vergangenheit sei die Förderung eher nach dem Gießkannenprinzip erfolgt und andere Regionen hätten deutlich mehr Mittel bekommen. Jetzt müsse Deutschland dem Ruhrgebiet helfen, nachdem es über Jahrzehnte hinweg Energielieferant für ganz Deutschland gewesen sei.

Unterschiedliche Entwicklungen

Paetzel zufolge leiden nicht alle Regionen im Ruhrgebiet gleichermaßen unter dem Strukturwandel. Teile entwickelten sich gut, zum Beispiel Dortmund. Dort habe man inzwischen so viele IT-Arbeitsplätze, „wie man es sich kaum vorstellen kann – nämlich im hohen fünfstelligen Bereich“. Man habe außerdem eine „gute Vereinbarung“ darüber erzielt, „an welchen Stellen welche Branchen wie gefördert werden“. Da habe die Wirtschaftsförderung in der Metropole einen exzellenten Job gemacht.

Die Emschergenossenschaft ist eines der größten Wasserwirtschaftsunternehmen Deutschlands. Sie ist für ein Gebiet mit rund 2,2 Millionen Menschen zuständig und übernimmt dort unter anderem die Regulierung der Folgen des Bergbaus, die Abwasserableitung und die Revitalisierung von Gewässern.

Förderbedarf auch im Osten Deutschlands

Die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln weist insgesamt 19 von 96 untersuchte Gebiete als Regionen mit dringendem Handlungsbedarf aus. Vier strukturschwache Gebiete befinden sich in Nordrhein-Westfalen, elf in den ostdeutschen Bundesländern. Auch Bremerhaven, das Saarland, das östliche Schleswig-Holstein und die Westpfalz kämpfen mit erheblichen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Problemen. Den Autoren zufolge drohen wegen der regionalen Unterschiede gesellschaftliche Spannungen. Als Reaktion auf die Befunde wurde von mehreren Seiten eine kluge Regionalpolitik gefordert.

Quelle: Deutschlandfunk vom 10.08.2019 


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gerhard
gerhard
4 Jahre zuvor

Die Republik muss dem Ruhrgebiet helfen…..und dem Osten will man’s verweigern weil dort AfD gewählt wird ???