Umstrittenes Herbizid: Umweltministerium lehnt Neuzulassung von Glyphosat ab

Demonstration der Grünen und des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland vor dem Bundestag
Rainer Jensen/dpa

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In einer Woche will die EU entscheiden, ob der umstrittene Unkrautvernichter Glyphosat weiter zugelassen wird. Die Bundesregierung kann sich in der Frage nicht einigen und wird sich voraussichtlich enthalten.

Soll Glyphosat weiter auf dem Markt bleiben? Das CSU-geführte Agrarministerium signalisierte bisher seine Zustimmung, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) lehnte dies dagegen ab. Demnach wird sich Deutschland bei der EU-Abstimmung kommende Woche aller Voraussicht nach enthalten.

„Dass Glyphosat negative Auswirkungen auf die Umwelt hat, ist nachgewiesen. Das muss bei der Zulassung umfassend berücksichtigt werden“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am Donnerstag. Es sei derzeit umstritten, ob gesundheitliche Bedenken gegen das Herbizid zu Recht oder nicht bestünden.

„Vor dem Hintergrund nach wie vor bestehender Unsicherheiten über die gesundheitlichen Risiken von Glyphosat werden die SPD-geführten Ressorts einer Verlängerung für die Zulassung von Glyphosat nicht zustimmen“, sagte die SPD-Politikerin weiter. Bislang hatte Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) signalisiert, er werde einer Wiederzulassung zustimmen.

Zulassung für neun statt 15 Jahre

Kurz zuvor war aus einem Entwurf der EU-Kommission, der SPIEGEL ONLINE vorliegt, bekannt geworden, dass die EU-Kommission Glyphosat für weitere neun Jahre bis 2025 zulassen will. Ursprünglich sollte die Nutzung von Glyphosat in der Landwirtschaft für weitere 15 Jahre genehmigt werden. Das EU-Parlament hatte sich für eine auf sieben Jahre befristete Wiederzulassung ausgesprochen.

Vor allem Grüne und Umweltschutzorganisationen protestieren gegen die Wiederzulassung der Chemikalie. Sie steht im Verdacht, krebserregend zu sein. EU-Gesundheitsbehörden haben diese von der Weltgesundheitsorganisation WHO geäußerte Befürchtung jedoch nicht bestätigt.

Bauernverbände dringen auf eine weitere Freigabe des breit eingesetzten Unkrautvernichters. Glyphosat wird seit den Siebzigerjahren in der Landwirtschaft eingesetzt. Der US-Agrarkonzern Monsanto vertreibt Glyphosat unter dem Markennamen Roundup und erzielte damit im vergangenen Jahr einen Umsatz von 4,8 Milliarden Dollar. Auch andere Konzerne produzieren das Herbizid.

Quelle: Spiegel-online vom 12.05.2016

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