Schweden: Männer in Überzahl erstmals seit 250 Jahren – neues Phänomen für Europa

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© Flickr/ Flazingo Photos

Zum ersten Mal seit Beginn der statistischen Messungen im Jahr 1749 leben in Schweden mehr Männer als Frauen. Ähnliche Prozesse sind in Norwegen, Dänemark, Deutschland und Großbritannien zu beobachten. Das ist ein einmaliges Phänomen für die westlichen Länder, in denen die weibliche Bevölkerung gegenüber der männlichen immer in der Mehrzahl war.

Über die Ursachen und Folgen dieses neuen demographischen Trends schreibt am Dienstag das Portal Phys.org.

Der historische Rutsch sei erstmals im März 2015 dokumentiert worden – da hatte es in Schweden 277 mehr Männer als Frauen gegeben. Ein Jahr später seien es schon 12.000 mehr Männer als Frauen gewesen. Obwohl das bei einer Bevölkerung von rund zehn Millionen Menschen nicht viel ist, wird die Lücke in Zukunft nur wachsen, behaupten die Wissenschaftler.

Obwohl bei der Geburt auf 100 Mädchen etwa 105 Jungen kommen, hatten die Europäerinnen  durch ihre durchschnittlich längere Lebenszeit zahlenmäßig immer die Nase vorn. Aber vor kurzem begann sich diese Tendenz zu ändern: In Norwegen überholten die Männer die Frauen bereits im Jahr 2011, in Dänemark und der Schweiz seien die beiden Geschlechter kurz vor dem Gleichstand. In Deutschland, das nach den beiden Weltkriegen einen erheblichen Männermangel aufwies, verrutschte das Geschlechtsverhältnis: auf 100 Frauen gab es im Jahr 1960 87 Männer – 2015 lag die Zahl schon bei 96. Das gleiche Verhältnis erwartet man  in Großbritannien im Jahr 2050.

Dieses Phänomen sei auf zwei Gründe zurückzuführen: auf die Zunahme der Lebensdauer bei Männern (dank dem Fortschritt in Gesundheitswesen und Arbeitsschutz) und auf die Ankunft Zehntausender junger männlicher Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten in Europa. 2015 und 2016 haben allein in Schweden 35.000 Teenager, die ohne Familie im Land eingetroffen waren, Asyl erhalten.

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Die Demografen räumen ein, dass wegen der Überzahl von Männern Frauen mehr Möglichkeiten bekommen, ihre Bedingungen zu diktieren. Dabei könne das Risiko für sexuellen Missbrauch seitens der Männer steigen, die schwieriger einen Partner finden.

2014 hatten deutsche Wissenschaftler herausgefunden, dass Frauen auf der Erde historisch immer in der Mehrzahl waren. Es stellte sich heraus, dass es in der Homo-Gattung bereits vor der Einwanderung der Vorfahren des Menschen aus Afrika mehr Frauen als Männer gab und diese Gesetzmäßigkeit während der gesamten Geschichte erhalten blieb. Der Grund lag womöglich in der Polyginie (oder Polygamie, wenn ein Mann sexuelle Beziehungen mit vielen Frauen führt) und Virilokalität (nach dem Eheschluss zieht die Frau zum Mann). Im Endeffekt „schenkte“ das schwache Geschlecht der Erdbevölkerung mehr Gene, als das starke.

Kopp Verlag


Quelle: Sputnik vom 31.05.2016

 

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