Zweifel an Uni-Diplom: Erdogans Gegner wollen ihn mit diesem Argument stürzen

 

Kopp Verlag


Epoch Times, Sonntag, 12. Juni 2016 22:10

Ohne Uni-Diplom darf niemand türkischer Präsident werden. Kritiker werfen Recep Tayyip Erdogan nun vor, keinen adäquaten Abschluss zu haben. Er reagiert gereizt.

Ist Recep Tayyip Erdogan zu Unrecht türkischer Staatschef?
Ist Recep Tayyip Erdogan zu Unrecht türkischer Staatschef?

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besitzt 44 Ehrendoktortitel. Die Frage, ob er selbst überhaupt ein Uni-Diplom hat, versuchen seine Gegner nun aufzuwerfen, um ihn loszuwerden. Erdogan ist gerade dabei, den türkischen Staat weiter in seinem Sinne umzubauen, weshalb Gegner nach Möglichkeiten suchen, ihn auf legalem Weg zu stürzen.

Die türkische Verfassung verlangt, dass ein Staatsoberhaupt vier Jahre weiterführende Uni-Studien absolviert haben muss. In Erdogans Fall ist dies möglicherweise nicht gegeben, so Kritiker. Manche vermuten sogar, dass sein Abschluss komplett gefälscht ist.

Unzureichend oder gefälscht?
Laut amtlicher Biografie besitzt Erdogan ein Diplom der Fakultät für Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften der Marmara-Universität, dass er 1981 nach vier Studienjahren erhielt. Dem ging ein Fachabitur für Imame – islamische Geistliche – voraus, berichtet die FAZ.

Als Erdogan 2014 zum Präsidenten gewählt wurde, veröffentlichte der amtierende Rektor der Marmara-Universität ein Foto von dessen Diplomurkunde. (Rektor Mehmet Emin Arat ist ein einstiger Klassenkamerad Erdogans.)

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Der Haken an der Sache

Erdogan habe „kein Universitätsdiplom“, sondern nur ein Zeugnis nach zwei bis drei Jahren weiterführender Studien, erklärte der Verband der Hochschulprofessoren (Univder). Erst 1983 sei sein damaliges Institut der Marmara-Universität angeschlossen worden – also zwei Jahre „nach den Studien des Präsidenten“.

Ex-Staatsanwalt Ömer Faruk Eminagaoglu, Chef einer Juristenvereinigung, reichte bei der Staatsanwaltschaft Ankara und der Wahlkommission Klage ein: Er will Erdogan das Präsidentenamt aberkennen und ihn für unwählbar erklären lassen, vermutet sogar eine Urkundenfälschung. Die Klage wurde von der Wahlkommission umgehend abgewiesen.

Erdogan-Sprecher Ibrahim Kalin reagiert gereizt auf die aktuelle Debatte und sagte dieser Tage: „Wollen Sie, dass wir von diesem Diplom zehn Millionen Kopien anfertigen, um es allen zu schicken?“

Attacken auf Erdogan bei Twitter

„Beleidigung“ des Präsidenten steht in der Türkei unter Strafe – trotzdem machen Türken massenhaft ihrem Unmut auf Twitter Luft. „Schande“, schrieb einer der Nutzer unter dem Hashtag #diplomasidasahte (#AuchSeinDiplomIstFalsch).

Bei einem Vortrag an der Theologischen Fakultät der Marmara-Universität rief Erdogan seinen Kritikern zu: „Was ihr auch unternehmen mögt – unsere Werke sprechen für sich!“ (rf)

Quelle: Epoch Times vom 12.06.2016

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