Wegen Kurden-Demo: Türkei bestellt österreichischen Botschafter ein

Mevlut Cavusoglu © Sputnik/ Fuad Safarov

Nach einer Demonstration am Samstag in Österreich mit 600 Teilnehmern gegen Menschenrechtsverletzungen und die türkische Regierung hat Ankara den eigenen Botschafter in Wien „zu Konsultationen“ zurückgerufen, teilte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu mit.

„Angesichts der jüngsten Ereignisse haben wir unseren Botschafter in Wien zu Konsultationen zurückbestellt, um unsere Beziehungen mit Österreich zu überdenken“, so Cavusoglu gegenüber Reportern.

Davor war es am Samstag zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Türken und Teilnehmern einer pro-kurdischen Kundgebung in Wien gekommen. Ankara glaubt, dass die Demonstration von der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) organisiert wurde.

Kurdendemo Wien

 

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Die Regierung Erdogans geht hart gegen die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vor. Die PKK kämpft für die politischen Rechte der Kurden und die Bildung einer kurdischen Autonomie innerhalb der Türkei. Von Ankara und mehreren anderen Staaten wird sie als Terrororganisation eingestuft und ist verboten. Die PKK soll sich nach Angaben der türkischen Regierung zu mehreren Anschlägen in türkischen Städten bekannt haben.

Nach dem Wiederaufflammen des bewaffneten Konflikts in der Türkei im Juli 2015 hatten etwa 300 Militärangehörige und Polizisten bei Zusammenstößen mit kurdischen Rebellen den Tod gefunden. Laut dem türkischen Generalstab wurden seit Mitte Dezember in den Regionen der Antiterror-Operation mehr als 1.000 kurdische Kämpfer getötet. Vertreter der prokurdischen Demokratischen Partei der Völker (HDP) behaupten indessen, im Zuge der Operation seien Hunderte friedliche Bürger ums Leben gekommen.

Das letzte Mal hatte die Türkei den österreichischen Botschafter vor einer Woche einbestellt, da in sozialen Netzwerken Fotos aufgetaucht waren, die einen elektronischen News-Ticker am Flughafen Wien-Schwechat mit der Schlagzeile „Die Türkei erlaubt Sex mit Kindern unter 15 Jahren“ zeigten.

Quelle: Sputnik vom 22.08.2016

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