Das Volk schuldet der Regierung keinen Dank

 04. Oktober 2016

Bei der Einheitsfeier in Dresden seien Politiker wie Claudia Roth (Grüne) von Demonstranten wüst beschimpft worden. Henryk M. Broder meint, »das Volk darf grob sein. Der Regierung schuldet das Volk keinen Dank. Das werden alle überleben«. Mit Video.

Henryk M. Broder (Bild: Bernd Schwabe in Hannover; Rechte: CC NC 3.0-Lizenz, Original: siehe Link)

Henryk M. Broder (Bild: Bernd Schwabe in Hannover; Rechte: CC by SA 3.0 Lizenz, Original: siehe Link)

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Der Publizist und Welt-Autor Henry M. Broder wurde am Dienstag bei der Informationssendung N24 – ebenfalls wie »die Welt« dem Springer-Konzern zugehörig- zum Tag der Deutschen Einheit und den dort stattgefundenen  »Unmutsbekundungen« in einem Interview befragt.

N24-Chef-Moderatorin Tatjana Ohm wollte wissen, ob sich Politiker in der Form wie am Montag geschehen, beschimpfen lassen müssen (metropolico berichtete). Broder bejahte dies unumwunden und fragte zurück, wo sie die Grenze ziehen wolle. Da wo ein Straftatbestand erfüllt oder Beleidigung gegeben sei, so die Antwort Ohms. Broder bezweifelte, ob dieser erfüllt gewesen sei bzw. ob überhaupt ermittelt werde.

» Das Volk schuldet der Regierung keinen Dank »

Die Parole »Merkel muss weg« sei nicht nett. Sie sei aber genauso richtig und legitim wie die Parole »Merkel muss bleiben«. Das eine sei das Gegengewicht zum anderen. Co-Moderator Alexander Siemon warf ein, dass ja auch gesagt worden sei, sie und andere Politiker seien »Volksverräter«. Siemon echauffierte sich, dass hier Vokabular verwendet worden sei, das auch in der 30er Jahren verwenden wurde. Broder erwiderte hierauf, dass eigentlich alles irgendwie verwendet werde, was auch in der 30ern verwendet worden sei. Wenn Siemon nur tief genug grabe, dann werde er wohl beim 30-Jährigen-Krieg enden. Das sei kein Argument. Man könne die Sensibilität wirklich zu weit treiben, so Broder.

Jetzt käme »Leben in die Sülze«. Die Verhältnisse würden härter. Zudem schulde das Volk der Regierung keinen Dank. Das Volk dürfe auch grob sein und sich unangemessen äußern. Wo ein Straftatbestand erfüllt sei, da müsse die Staatanwaltschaft ermitteln. Seiner Ansicht nach, so Broder, sei es am Montag eher ein Aufeinandertreffen zweier verschiedener Welten gewesen. Ihn habe das ganze an die DDR in den letzten Tagen erinnert. »Drinnen feiert die Regierung. Dann ist ein Polizeikordon da. Und draußen harren die Regierten».

»Roth liebt die Menge im Bad – in Dresden hat sie eines bekommen«

Im darauf folgenden Einspieler zeigt der Sender Claudia Roths (Grüne) Kommunikationsversuch am Rande der Festivität. Broder bewertet Claudia Roths angebliche Gesprächsbereitschaft mit den Worten: » Nun Ja, es hat ja ein Gespräch stattgefunden – nur halt nicht nach den Regeln von Claudia Roth«. Roth würde das Bad in der Menge lieben – und hier habe sie eines bekommen. Broder rate Frau Roth, vorsichtig bei Äußerungen über »unwillkommene Gesten vom Straßenrand« zu sein und verweißt auf eine Demonstrationsteilnahme Roths in Hannover, aus dessen Mitte heraus laut »Deutschland verrecke« und »Deutschland, du mieses Stück Scheiße« zu hören gewesen sei (metropolico berichtete).

Den Einwurf des bemühten N24 Moderators, dass Roth dies ja nicht selbst gesagt habe, lässt Broder gerade einmal als »mildernden Umstand« gelten, da dies direkt hinter Roth skandiert wurde und diese keinen Anlass gesehen habe, die Demonstration zu verlassen. Sich hinterher zu distanzieren sei kein Benehmen einer Stellvertretenden Präsidentin des Bundestages, so Broder.

» Eine Demokratie sei keine Boutique«

Wie solle man dann mit der anderen Seite reden, von der nur wüste Beschimpfungen kommen würden. Wie komme man an diese Menschen heran, will die Moderatorin des Weiteren wissen. Broder weißt darauf hin, dass es zu akzeptieren sei, dass es in einer Population einen Restbestand gebe, an die man nicht heran komme. Jedoch könne man auch diesen Menschen das Recht auf Meinungsäußerung nicht verbieten, so der Publizist. Eine Demokratie sei keine Boutique, wo die Pullover sauber aufeinander und nach Farben sortiert liegen. Es sei eine Werkstatt, in der es kracht und knallt und wo auch ab und zu richtig ausgeräumt werden müsse. Broder erinnert abschließend an den Paragrafen 8 des Grundgesetzes, wo es heißt:  Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln. Von höflichem Benehmen stehe dort nichts.

Moderator Siemon versucht zu insistieren, dass die verwendeten Trillerpfeifen der Demonstranten ja nicht erlaubt gewesen seien. Broder klärt den jungen Mann auf, dass Trillerpfeifen bis jetzt noch nicht als Waffen gelten würden. Trotzdem, so der N24-Moderator beharrlich, sei es eine »Grenzüberschreitung« in der man die Leute despektierlich angegangen sei. Das sei keine konstruktive Auseinandersetzung.

Unhöflichkeiten gehören zur Auseinandersetzung dazu

Broder fragte, was er denn nun von ihm hören wolle. Er werde sich weder mit den Leuten solidarisieren, noch sich von ihnen distanzieren. Zu beidem habe er keinen Anlass. Der Auftritt sei »unsympathisch, unnötig und unhöflich« gewesen. Jedoch gehöre Unhöflichkeit zur Auseinandersetzung dazu. Und was Grenzüberschreitung sei, hänge von Fall zu Fall ab. Es habe massive Grenzüberschreitungen bei Demonstrationen in Berlin gegeben, wo »Juden ins Gas«- Rufe zuhören gewesen seien (metropolico berichtete). Das habe die Stadt auch überlebt, so Broder. Die Demonstration in Dresden werden auch alle überleben. Auch Claudia Roth. (BS)

https://www.youtube.com/watch?v=m7pUEXGvckU

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Quelle: metropolico.org vom 04.10.2016

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Dr.med Wilhelm Neumayr
Dr.med Wilhelm Neumayr
7 Jahre zuvor

Ein Papagei ist bunt, Deutschland ist bunt, eine Wiese im Frühjahr ist bunt, das Herbstlaub ist bunt, alles ist bunt, bunter geht`s nicht mehr. Nur die Stimmung im Volk wird immer grauer.

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Für was sollten wir dieser Regierung Dank schulden?
Dafür dass sie uns mit Millionen Asylanten und Wirtschaftsflüchtlingen flutet und denen unser Geld in die Hintern schiebt?

Der Deutsche ist nichts wert in diesem Land. Nur noch das ganze Pack das aus dem Ausland kommt.
Fr. Roth soll doch bitte schön ab in die Türkei ziehen wenn es ihr dort so gut gefällt.
Aber da kriegt sie nicht fürs nichtstun jeden Monat jede Menge Kohle. Nichts gelernt, aber grosse Sprüche machen.

Birgit
7 Jahre zuvor
Reply to  Ulrike

Die Heulsuse Roth hat mal wieder den Vogel abgeschossen in Dresden. Wie ein aufgeputzter Papagei, die kann sich nicht mal richtig anziehen. Passt gut auf einen Basar ! Ab nach Konstantinopel !