Bilanz der Silvesternacht – Polizei findet zwei abgesprengte Finger in Leipzig und Anschlag auf das Leipziger Arbeitsamt

Reste von Feuerwerk auf einer Straße
Reste von Silvesterfeuerwerk lagen am Neujahrsmorgen auf vielen Dresdner Straßen.Bildrechte: MDR/L. Müller

Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte sind in der Silvesternacht in Sachsen insbesondere zu Bränden gerufen worden. Für Aufregung sorgte in Leipzig der Fund zweier abgesprengter Finger. Diese wurden nach Angaben der Polizei in einem Fußgängertunnel am Hauptbahnhof gefunden. Wie sich schnell herausstellte, gehörten die Fingerglieder zu einem Mann, der gegen 1:20 Uhr in die Notaufnahme gebracht worden war. Beamte der Bundespolizei brachten die Finger in die Klinik. Das Unglück soll sich an der Zentralhaltestelle vor dem Hauptbahnhof ereignet haben. Was genau geschah, dazu machte die Polizei keine Angaben. Auch blieb unklar, ob die Gliedmaßen erfolgreich wieder angenäht werden konnten.

Stadtreinigung

Aufräumen nach Silvester

Das Feuerwerk zu Silvester ist farbenfroh und schön – die Hinterlassenschaften allerdings weniger. Auch dieses Jahr hatten die Stadtreinigungen einiges zu tun, z.B. in Leipzig.

„Bier statt Böller“ verläuft friedlich

Wie die Polizei weiter mitteilte, wurden am Leipziger Arbeitsamt Scheiben eingeschlagen und Brandbeschleuniger in die Räume geworfen. Die Flammen konnten jedoch rasch gelöscht werden. Außerdem meldete die Leipziger Polizei Balkon- und Kellerbrände. Am Augustusplatz wurden drei Menschen wegen Körperverletzung vorläufig festgenommen.

Die Veranstaltung „Bier statt Böller“ am Connewitzer Kreuz verlief nach Behördenangaben ohne Zwischenfälle.

Silvester in Leipzig – Vor und nach der Party

Auch in Leipzig wurde das neue Jahr wieder mit vielen Partys und vor allem massig Feuerwerk begrüßt. Das hinterlässt in der Messestadt seine Spuren.

Wohnung nach Raketentreffer unbewohnbar

umgestürzter Kleidercontainer
Sachbeschädigungen, wie diesen umgestürzten und angezündeten Kleidercontainer in Dresden, gab es reichlich in der Silvesternacht in Sachsen.Bildrechte: MDR/L. Müller

In Pirna wurde durch ein Feuer eine Wohnung in einem Hochhaus unbewohnbar. Der Brand entstand durch eine Rakete, die auf dem Balkon gelandet war. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Dresden wurden insgesamt 22 Sachbeschädigungen durch Pyrotechnik, 22 Brände und 20 Schlägereien bekannt. Vier hilflose Personen haben Polizisten in der frostigen Silvesternacht entdeckt und versorgt. Ein 27-Jähriger wurde in der Landeshauptstadt durch herumfliegende Porzellansplitter leicht verletzt, als ein Böller durch das geöffnete Badfenster geworfen wurde und im Toilettenbecken explodierte.

Die Feuerwehr wurde am frühen Neujahrsmorgen noch zu einem Brand in eine Spielothek im Zentrum gerufen. Durch die starke Rauchentwicklung mussten 30 Menschen, darunter Rollstuhlfahrer, aus dem Plattenbau in Sicherheit gebracht werden.

Zigarettenautomat und Telefonzelle gesprengt

Böller und Feuerwerkskörper richteten auch in den Einsatzbereichen der Polizeidirektionen Chemnitz und Zwickau vielerorts Schäden an. Bei einem Zigarettenautomaten in Zwickau und einem Münzfernsprecher in Plauen wurde Pyrotechnik „zweckentfremdet“ – dort in der Absicht, an das Bargeld zu gelangen. Der Versuch beim Münzfernsprecher scheiterte laut Angaben der Polizeidirektion Zwickau jedoch.

Die Chemnitzer Polizei hat insgesamt rund 40 Einsätze verzeichnet, die in direktem Zusammenhang mit Silvesterfeiern standen. Die Feuerwehr von Annaberg-Buchholz meldete einen Balkonbrand. Feuerwerkskörper hatten offenbar Gartenmöbel in Brand gesetzt. Die Flammen konnten schnell gelöscht werden, sodass größerer Schaden verhindert wurde.

Feuerwehrleute in Schutzausrüstung gehen auf eine Terrasse, um einen Brandherd zu suchen.
Feuerwehrleute konnten in Annaberg-Buchholz Schlimmeres verhindern. Auf einem Balkon stand Gartenmöbel in Flammen.Bildrechte: MDR/André März

Im Vogtland hat die Bundespolizei einen 17-Jährigen erwischt, der nicht zugelassene Feuerwerkskörper dabei hatte. In der Vernehmung räumte der Jugendliche unumwunden ein, die Gegenstände in Tschechien gekauft zu haben, weil diese Knaller schöner seien. Nun ist er sie los und muss auch die Kosten der Vernichtung tragen.

161 Notrufe in Ostsachsen

Im Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz gingen in der Silvesternacht 161 Notrufe ein. Die Polizeibeamten nahmen 17 Strafanzeigen wegen Sachbeschädigungen und 13 Anzeigen wegen Körperverletzungen auf. In der Region um Bautzen und Görlitz entzündete Pyrotechnik mehrere Mülltonnen, Container sowie trockenes Gestrüpp.

In den überwiegenden Fällen waren die Einsatzkräfte im Rahmen der Gefahrenabwehr zur Schlichtung von Streitigkeiten im Familien- und Bekanntenkreis oder zur Ausräumung von Widersprüchlichkeiten zwischen Veranstaltungsteilnehmern unterwegs.

Polizeidirektion Görlitz zu den Silvestereinsätzen

Sachse fährt Thüringer um und flieht

Einen tragischen Unfall verursachte eine Sachse im Altenburger Land. Er erfasste mit seinem Wagen einen 56-Jährigen in der Neujahrsnacht, der Reste von Silvesterfeuerwerk aufräumte. Das Unfallopfer kam mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus. Der Autofahrer floh und wurde später in seiner Wohnung in Neukieritzsch angetroffen. Die Beamten stellten bei dem 49-Jährigen 0,7 Promille Alkohol fest und Fahrzeug und Führerschein sicher.

Quelle: MDR vom 01.01.2017 (Überschrift ergänzt Redaktion staseve)

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