Sachsen – Flüchtlinge: Ein Strom und kein Ende – Rochlitz nimmt Bundesimmobilie ins Visier

In der Großen Kreisstadt sollen weitere Plätze für Asylbewerber angeboten werden. In Wechselburg wird nun im Rathaus umgebaut. Die „Freie Presse“ zeigt, wie weit die Pläne in den Orten der Region sind.

Von Unseren Autoren
erschienen am 17.10.2015

Rochlitz. Der Landkreis Mittelsachsen rechnet weiterhin mit einer steigenden Flüchtlingsanzahl. Mehr als 3200 Asylbewerber sollen es am Jahresende sein, die 2015 in den Kreis kommen – auch ins Rochlitzer Muldental. Ein Überblick:

Rochlitz: In der Stadt wohnen momentan etwa 50 Flüchtlinge; bis Jahresende sollen es voraussichtlich 108 sein und im kommenden Jahr weitere 108. Oberbürgermeister Frank Dehne (parteilos) bestätigt, dass eine neue zentrale Einrichtung gesucht wird. Verhandlungen dazu laufen. Es handelt sich um eine Bundesimmobilie, so Dehne. Details verrät er noch nicht. Ein denkbares Objekt ist das leerstehende Gebäude Schützenweg 12, das der Bund ausgeschrieben hat.

Wechselburg: Die Gemeinde mit knapp 2000 Einwohnern richte sich auf 33 Flüchtlinge ein, so Bürgermeisterin Renate Naumann (CDU). Bisher gebe es drei Wohnungen einer Wohnungsgesellschaft, die für diesen Zweck fast fertig hergerichtet seien. Die Gemeinde plane außerdem, einen Seitenflügel des Rathauses auszubauen, um darin Asylsuchende unterbringen zu können. Dazu seien aber Fördermittel nötig, um die sich der Ort bemühen wolle.
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Königsfeld: Die Kommune kann derzeit keinen Wohnraum für Flüchtlinge anbieten, sagt Bürgermeister Frank Ludwig (parteilos). Nach „Freie Presse“-Informationen, und wie auch zur jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich wurde, hatte es zuvor Gerüchte über mögliche Räumlichkeiten in den Ortsteilen Schwarzbach und Leupahn gegeben.

„Ich distanziere mich von den Gerüchten“, so Ludwig. Die landkreiseigene Gesellschaft hätte lediglich mehrere Objekte geprüft und für nicht geeignet befunden. Ludwig setzt auf eine Lösung mit und in Rochlitz. Die Gemeinde muss bis 31.März 2016 Platz für insgesamt 27 Flüchtlinge zur Verfügung stellen.

Geringswalde: Eine vorläufige Planung sieht die Aufnahme von etwa 70 Flüchtlingen in Geringswalde vor. Nach einem Treffen von Vertretern der Geringswalder Stadtverwaltung mit Anwohnern des Eichberges Anfang September ist es im Ort um das Thema Asyl vorerst ruhig geworden.

Das vom Eigentümer für Flüchtlinge vorgesehene Doppelhaus am Eichberg 17/19 hatte mit Herbstbeginn den Besitzer gewechselt, teilte Bürgermeister Thomas Arnold (parteilos) mit. Offen ist bis heute, ob die Immobilie überhaupt geeignet ist. Stadtrat Robert Heidrich (Freie Wähler) will einen Arbeitskreis für das Asylthema bilden.

Erlau: Die Gemeinde müsste bis zu 60 Flüchtlinge unterbringen. Laut Bürgermeister Wolfgang Ahnert (parteilos) gibt es allerdings momentan weder öffentliche noch private Objekte dafür. Die vorhandene Infrastruktur sei zudem gar nicht geeignet. So fehlten unter anderem Einkaufsmöglichkeiten für die Menschen.

Lunzenau: Mit etwa 80 Personen, die in der Stadt untergebracht werden sollen, rechnet Bürgermeister Ronny Hofmann (CDU). Das bei Anschlägen beschädigte, geplante Asylbewerberheim in der Schillerstraße 1 soll laut Stadtchef bezogen werden. Außerdem gebe es weitere private Angebote. In dem Mehrfamilienhaus in der Schillerstraße sollen bis zu 50 Flüchtlinge unterkommen, die übrigen in weiteren Privathäusern. Zusätzliche Angebote seien ebenfalls im Gespräch.

Königshain-Wiederau: Der Ort sei vorbereitet, für etwa 48 Menschen Flüchtlingsunterkünfte bereitzustellen, sagt Bürgermeister Johannes Voigt (CDU). Die Kommune besitze allerdings selbst keine geeigneten Objekte. Alle Angebote stammten von privaten Hauseigentümern, mit denen gegenwärtig verhandelt werde.

Seelitz: Zwei kommunale Wohnungen in den Seelitzer Ortsteilen Zetteritz und Gröblitz werden in Kürze Flüchtlingen als Wohnraum dienen, sagte Bürgermeister Thomas Oertel (parteilos). Die Gemeinde muss bis zum 31. März nächsten Jahres Wohnraum für 33 Flüchtlinge zur Verfügung stellen, für elf von ihnen bereits bis zum 15. Oktober.

Penig: Bis zu 170 Asylbewerber sollen im Laufe der kommenden zwölf Monate nach Penig kommen. In Penig sind leerstehende Objekte von privaten Vermietern für die Unterbringung vorgesehen. Wo diese sind, sagt die Stadt nicht. (scf, tür, grün, fmu)
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Quelle: Freie Presse vom 17.10.2015 (Überschrift ergänzt staseve)

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