Nach der Konferenz des rechtspopulistischen Magazins „#Compact“ in #Leipzig droht der Vermieter der Räumlichkeiten mit einer Klage: Man sei über Anlass und Inhalt der Veranstaltung getäuscht worden.
Dem #Compact-Verlag droht nach dem Ende seiner Konferenz in Leipzig eine Klage des Vermieters der Räumlichkeiten. Es sei verschwiegen worden, dass es sich bei dem angemeldeten Event um ein Treffen der AfD- und pegidanahen Publikation „Compact“ gehandelt habe, heißt es in einer Stellungnahme des #Eventpalastes Leipzig. Zuerst hatte die „Leipziger Volkszeitung“ darüber berichtet.
Nach Angaben des Vermieters seien im Sommer Buchungsanfragen des Compact-Verlages eingegangen. Man habe mit dem Verlag aber „natürlich keinen Vertrag geschlossen“. Später sei die Halle von einer Einzelperson angemietet worden. Als Anlass wurde ein „Motivationstraining für Auktionatoren“ angegeben.
Erst von der Polizei habe der Vermieter erfahren, was für eine Veranstaltung dort an diesem Wochenende stattfand. „Hätten wir gewusst, dass es sich um eine Veranstaltung des Compact-Verlages handelt, hätten wir unsere Räume definitiv nicht vermietet“, heißt es in der Stellungnahme. Man sei getäuscht worden und werde rechtliche Schritte einleiten.
Bereits zum sechsten Mal fand die Compact-Konferenz in Leipzig statt. Das Magazin, das als eines der einflussreichsten Medien der rechten Bewegung gilt, hat dort seinen Sitz. Die Konferenz wurde konspirativ organisiert. Der Tagungsort war lange geheim gehalten worden. Das Aktionsbündnis No Compact machte ihn am Freitag zu Beginn des Treffens öffentlich.
Höcke nennt Künstler-Aktivisten „Terroristen“
Die Polizei sicherte das Gelände am Samstag ab und trennte mit Sperrgittern Compact-Teilnehmer und rund 300 Gegendemonstranten. Auch zwei Wasserwerfer waren aufgefahren. Die #Gegendemonstranten stellten sich um den Eventpalast auf und protestierten trotz starken Regens mit Trillerpfeifen und Redebeiträgen gegen die Veranstaltung der Rechtspopulisten. Die Stimmung sei zwar aufgeheizt gewesen, aber alles habe sich im Rahmen des Versammlungsrechts bewegt, sagte ein Polizeisprecher.
Auf der Konferenz trat am Samstag als Redner unter anderem der Thüringer AfD-Chef #Björn Höcke auf und äußerte sich auch zum Mahnmal-Nachbau an seinem Wohnort. Höcke verurteilte die Aktion scharf.
Höcke sagte, das Zentrum für politische Schönheit (ZPS), das die Nachbildung des Berliner Holocaust-Mahnmals auf einem Grundstück neben seinem Wohnhaus in Bornhagen initiiert hat, sei keine Künstlergruppe. „Wer so etwas tut, ist in meinen Augen ein Terrorist.“ Seine Familie sei über elf Monate hinweg überwacht worden. Dies sei ein tiefer Eingriff „in das Schamgefühl eines Menschen“. Gleichzeitig beklagte #Höcke, manch ein Parteikollege hätte sich deutlicher an seine Seite stellen können.
Das Zentrum für politische Schönheit brach die Aktion am Samstag vorübergehend ab, nachdem die Aktivisten mehrere Morddrohungen erhalten hatten. Die „Compact“-Konferenz ging am Samstagabend zu Ende.
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