Flüchtlinge: ARD-Talkshow gerät wegen umstrittener Themensetzung unter Druck

Der Moderator Frank Plasberg in der ARD-Talkshow "Hart aber Fair" im Januar 2018 in Köln. (picture alliance / dpa / Horst Galuschka)
Hart aber fair steht in der Kritik. (picture alliance / dpa / Horst Galuschka)

Die Redaktion der ARD-Talksendung „#Hart aber Fair“ sieht sich wegen ihres aktuellen Sendungsthemas und der Art ihrer Ankündigung unter Druck.

Zuschauer und Nutzer der Internetauftritte von „Hart aber fair“ kritisieren, dass es in der Sendung zum wiederholten Mal um #Flüchtlinge und #Kriminalität gehen solle und nicht etwa um Rassismus oder die jüngste Relativierung der Nazi-Zeit durch AfD-Chef #Gauland. „Warum das Thema Flüchtlinge jetzt?“, fragt die Redaktion auf Twitter und antwortet selbst, dass es zuvor im ARD-Programm eine „starke Dokumentation“ dazu gebe. Diese wolle man aufgreifen. Es handele sich um ein Thema, das viele umtreibe. Ab 20.15 läuft die Reportagereihe „Das Mädchen und der Flüchtling“, um 21 Uhr startet Hart aber fair“.

Die Redaktion betonte zudem, dass viele der als Alternative gemachten Themenvorschläge bereits in der Sendung behandelt worden wären wie „Bienensterben, Pflege, Armutslöhne, ungleiche Reichtumsverteilung, Plastik im Meer“. Mit ihren Antworten auf die Kritik sorgte die Redaktion schließlich für weiteren Unmut. Inzwischen teilte Moderator #Plasberg mit, man werde Gauland wegen seiner Äußerung nicht mehr als Gast in die Sendung einladen.

Die Kritik an der Themensetzung war unter anderem von Fernseh-Kollegen wie Jan #Böhmermann formuliert worden. Scharf äußerte sich auch der Vorsitzende des Zentralrats der #Muslime, #Mazyek. Immer nur das eine Thema und stets in Form des Sündenbock-Diskurses, beklagte er – die gefühlte tausendste „Hart aber fair“-Sendung über Flüchtlinge und Islam. Mazyek fügte hinzu, die „#Lügenpresse“ #ARD gebe Populisten eine weitere Bühne und hinterher beklagten sich alle, wo die anderen wichtigen Themen geblieben seien.

Gleichsam scharf kritisiert wurde der Ankündigungstext für die Sendung. Es werde mit sprachlichen Mitteln und einigen als Fragen verkleideten Unterstellungen ein Framing betrieben, das die Köpfe der Zuschauer vergifte, schrieb der Autor des „Bildblog.de“, Lorenz Meyer, auf Facebook. Zum Beispiel verwies er auf die Formulierung: „Können solche Flüchtlinge überhaupt integriert werden?“ Das sei eine Frage wie aus dem Lehrbuch der schwarzen Dialektik.

Als die Redaktion, angesprochen auf dieses Framing, antwortete: „Framing? Als Journalisten können wir mit diesem Begriff wenig anfangen“, steigerte sich die Kritik noch weiter. Der Professor für Online-Journalismus an der Hochschule Darmstadt, Lorenz Lorenz-Meyer führte bei Twitter dazu aus, diese Reaktion sei merkwürdig. Den Begriff Framing lernten Journalismus-Studenten an seinem Insitut bereits im ersten Semester.

Framing bezeichnet in der Soziologie und in der Kommunikationswissenschaft die Einbettung eines Themas durch Medienproduzent oder Medienkonsument in einen subjektiven Deutungsrahmen.

Quelle: Deutschlandfunk vom 04.06.2018

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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
5 Jahre zuvor

Es gibt in der BRiD eine gewisse Hackordnung. Ganz oben steht, sticht und hackt Biene „IM Erika“ darunter kommt die Aufgabenverteilung wie im Bienenstock. Abgeschaut wurde das im Staat der SED Bienen und mit neuen Begriffen verschleiert. Karl Eduard von Schnitzler übergab seine Brille an Plasberg. Fallen Begriffe wie Autobahn, Erholungsurlaub, oder so schlimm kann es nicht gewesen sein, die Liste kann beliebig erweitert werden, sticht die Biene sofort zu. Der Begriffsunwürdige haftet sofort, wie in der DDR mit seinem Eigentum. Eduards Abtreter erhofft sich einen Orden der Völkerfreundschaft wenn Er zusticht. Nur in diesem abartigen System der Heuchelei droht im der Stachel der Zensur genau so wie dem gestochenen!

Christian Leue
Christian Leue
5 Jahre zuvor
Reply to  Kleiner Grauer

„Es gibt in der BRiD eine gewisse Hackordnung.“

Das ist noch nicht mal Hackordnung, die haben deutsche Frauen, das was Sie meinen ist eher Entmündigung.

Und diese Sachen sind auch eher Nebensache, wie Zensur, denn was es tatsächlich gibt, das sind massive innerdeutsche Probleme, das geht in Richtung Geisterstädte, und die machen sich in dem Land mehr aus ihrem Stadtbild, und schweißen ihre ewig leerstehenden Häuser zu, damit auch ja niemand da rein kann, als mal endlich den Finger zu ziehen, und dieses Land hier zu regieren.

Und wirklich jedes dieser Probleme die dieses Land hat, setzt eine Regierung voraus, können Sie glauben.

Ulla
Ulla
5 Jahre zuvor

Hab 10 Minuten mal reingeschaut und dann umgeschaltet weil mir das Kotzen kam.