Millionen für Apotheker? Spahn trifft sich elfmal mit Lobbyisten – heraus kommt ein teurer Gesetzesvorschlag

Jens Spahn
Silas Stein/dpaGesundheitsminister Jens Spahn hat einen neuen Gesetzesvorschlag
Montag, 21.01.2019, 11:40

Für ein neues Gesetz traf sich #Jens Spahn mit einer Gruppe aus dem #Gesundheitswesen besonders häufig: den Apothekern. Heraus kam ein Vorschlag, der den Apothekern hunderte Millionen bringt. Bezahlen sollen das die #Krankenkassen – die nach eigenen Angaben nie gefragt wurden.

Die Lobbyorganisationen der Apotheker hatten offenbar einen deutlich größeren Einfluss auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) als andere Vertreter des Gesundheitswesens.

Im Zusammenhang mit seinem Vorschlag für ein neues Apothekengesetz, den Spahn Mitte Dezember der Öffentlichkeit vorgestellt hatte, „gab es insgesamt elf Termine von Vertretern der Leitungsebene des Bundesministeriums für Gesundheit mit Vertretern der Apothekerverbände“. So heißt es in einer Antwort des Hauses auf eine schriftliche Frage der Grünendie der Süddeutschen Zeitung vorliegt – aber kein einziges dokumentiertes Treffen mit anderen betroffenen Akteuren wie beispielsweise den Krankenkassen.

Dabei stellt Spahn den Apothekern mit seinen Eckpunkten zur „Stärkung der flächendeckenden Versorgung“ viel Geld in Aussicht. Insgesamt 375 Millionen Euro zusätzlich sollen Apotheken demnach für Nacht- und Notdienste, die Abgabe von Betäubungsmitteln und für „zusätzliche pharmazeutische Dienstleistungen“ bekommen.

Krankenkassen sind sauer, Apotheken wollen noch mehr

Künftig sollen die Pharmazeuten also Geld erhalten, wenn sie ihren Kunden etwa Medikamentenpläne erstellen. Bezahlen werden für diese Finanzspritze die gesetzlichen Krankenkassen. Deren Spitzenverband steht den Apothekern deshalb skeptisch gegenüber. „In der politischen Diskussion der letzten Jahre standen vor allem Honorarforderungen der Apothekerschaft und weniger die Verbesserung der Patientenversorgung im Vordergrund“, heißt es in einem Positionspapier der Kassen aus dem vergangenen Jahr.

In seinen Eckpunkten rückt der Minister aber auch von einem Versprechen aus dem Koalitionsvertrag ab: das Verbot eines Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten.

Apotheken wollen 120 Millionen Euro mehr von Spahn

Die niedergelassenen Apotheker in Deutschland fühlen sich von ausländischen Medikamentenhändlern wie DocMorris bedroht, die den Kunden neben Tabletten frei Haus auch Bonuszahlungen versprechen. Spahn will diesen Versand künftig doch erlauben, aber die Höhe der Boni auf 2,50 Euro pro Packung begrenzen.

Die Mitglieder der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände trafen sich am vergangenen Donnerstag noch einmal, um diese Vorschläge zu diskutieren. Heraus kam ein neuer Forderungskatalog.

Man wünsche sich nun 495 Millionen Euro zusätzlich, heißt es darin, also 120 Millionen Euro mehr als von Spahn versprochen. Die Boni der ausländischen Anbieter solle der Minister ganz verbieten. Falls nicht, werde man wieder auf das Versandhandelsverbot pochen, heißt es in dem Beschluss.

Quelle: Focus-online vom 21.01.2019 und derwaechter.org vom 23.01.2019


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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
5 Jahre zuvor

Er schiebt es den Apothekern hinten und vorn rein. Wie aus dem eigenen Leben gegriffen.

Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Wieviel will man den Apothekern noch in die Hintern schieben. Wenn man sich deren Preise anschaut wird einem schwindelig. Warum sind Medikamente in Deutschland so teuer gegenüber anderen Ländern?

Eine bodenlose Frechheit ist das.
Jeder der kann kauft im Ausland weil billiger. Deshalb wollen die das verbieten diese Schmarotzer.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
5 Jahre zuvor

Das Foto ist in schwarz-weiß! Man gibt sich zu erkennen, Schwarz-die Schattenmacht treibt das Spiel an. Rösler das Zwergenponny von einst hatte es eiliger die Vorgaben der Pharmaka durchzusetzen und dann: weg war Er! Der Spahn bekam mehr Zeit dazu, wann ist Er weg und pendelt im Aufsichtsrat?