Nordrhein-Westfalen – Syrischer Asylbewerber wegen Terrorverdacht festgenommen

17.12.15

In einer Flüchtlingsunterkunft in Unna wurde ein Syrer unter Terrorverdacht festgenommen. Der 31-Jährige soll IS-Mitglied gewesen sein. Auch in Berlin ermitteln die Behörden gegen einen Verdächtigen.

Von Florian Flade

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Deutsche Polizeibehörden erreichen seit Monaten zahlreiche Hinweise über mögliche Terroristen oder Kriegsverbrecher, die mit dem Flüchtlingsstrom aus Syrien und dem Irak nach Deutschland gelangt sein könnten. Oft handelt es sich um gezielte Diffamierung oder schlichtweg Verwechslungen. In mehr als einem Dutzend Fällen allerdings gibt es konkrete Hinweise. Das Bundeskriminalamt (BKA) führt bereits mehrere Ermittlungsverfahren.

Am Donnerstag wurde nun in einer Flüchtlingsunterkunft in Unna ein Syrer unter Terrorverdacht festgenommen. Das bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Dortmund der „Welt“ auf Nachfrage. Bei dem 31-jährigen Mann soll es sich um Laith A. handeln, der am 02. Dezember als Asylbewerber nach Massen, einen Ortsteil von Unna kam.

Laith A. lebte dort unter einem anderen Namen mit mehreren Familienmitgliedern in einer Flüchtlingsunterkunft, die vom Roten Kreuz betrieben wird. Vor wenigen Tagen hatten syrische Oppositionelle über soziale Netzwerke Fotos eines Mannes verbreitet, bei dem es sich um Laith A. handeln soll.

Demnach war der Syrer in der Stadt Deir ez-Zor für die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) unter dem Namen „Laith Daham ad-Dairi“ tätig. Er soll für Finanztransaktionen der Terrorgruppe tätig gewesen sein. Verwandte von Laith A. sollen zudem weiterhin für den IS arbeiten, unter anderem in der Propagandaabteilung.


Anzuege.de

Zwei Razzien in Berlin

Auch Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin ermitteln wegen Terrorverdachts gegen einen 28-Jährigen. Der Mann soll auf Bildern mit Waffen zu sehen sein und seinen Kampfeinsatz in Syrien angekündigt haben, wie die Ermittler mitteilten. Es bestehe der Verdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie des unerlaubten Waffenbesitzes.

Bei zwei Razzien in den Stadtteilen Neukölln und Friedrichshain seien neben Handys und einem Laptop auch eine geladene Luftdruckwaffe sowie Gegenstände gefunden worden, die laut Waffengesetz verboten sind. Auf den Bildern soll der Mann unter anderem mit einem Sturmgewehr des russischen Typs AK47 zu sehen sein.

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Details zu dem Fall teilten Polizei und Generalstaatsanwaltschaft mit Verweis auf laufende Ermittlungen zunächst nicht mit. Unklar blieb, wo sich der Verdächtige befindet. Aus Deutschland sind schon mehrere Hundert radikale Muslime nach Syrien oder in den Irak ausgereist, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat anzuschließen.

Kopp Verlag


Quelle: Welt-online vom 17.12.2015

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