USA wollen Internet-Verwaltung länger kontrollieren

Die Icann (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) bleibt länger in der US-Hand. Das amerikanische Handelsministerium will die die „Weltregierung“ des Internet noch mindestens bis Oktober 2016 verwalten – und möglicherweise auch danach noch nicht die Kontrolle abgeben.

Die US-Regierung wolle den Vertrag mit der Icann um ein Jahr bis zum 30. September 2016 verlängern und sich die Option offenhalten, auch nach diesem Zeitpunkt die Icann drei weitere Jahre zu beaufsichtigen, teilte Lawrence Strickling, Assistent des US-Handelsministers, in einem Blogeintrag mit.

Zuvor hatte das US-Handelsministerium versprochen, ihre Aufsichtsfunktion zum Ablauf des aktuellen Vertrags am 30. September 2015 aufzugeben und die Icann erstmals seit deren Gründung 1998 in andere Hände zu geben. Viele Staaten schlugen vor, diese Funktion der Internationalen Fernmeldeunion zu übertragen. Nach Ansicht der US-Regierung gelang es der Weltgemeinschaft jedoch nicht, eine entsprechende Nachfolgelösung auf die Beine zu stellen. Deshalb wollen die USA die Icann weiter beaufsichtigen.

Der russische Kommunikationsminister Nikolai Nikiforow sagte, dass viele Staaten mit den Doppelstandards der US-Aufsicht unzufrieden seien. Sie würden technische Schritte einleiten, um das Internet zu entmonopolisieren, sollte die US-Regierung die Aufsichtsfunktion länger beibehalten.  Als Beispiel verwies der Minister darauf, dass im Krim-Streit Domains vieler Unternehmen und Privatpersonen der Halbinsel „auf Anweisung aus den USA“ gelöscht worden seien.

Quelle: Sputnik vom 18.08.2015

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