Gelbwesten auf dem Vormarsch Neue Revolten mit Sprengkraft

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Woche für Woche das gleiche Bild: Gelbwesten machen in Frankreich – wie hier in Paris  –  massenweise mobil. Foto: dpa

Paris – Ein Gespenst geht um in Europa – nicht das Gespenst des Kommunismus, das Marx und Engels einst in ihrem Manifest beschworen, sondern das Gespenst von Dauer-Revolten auf den Straßen, die sich gegen die Mächtigen richten.

Überall gibt es Massendemos – eine explosive Mischung aus Empörung und Unzufriedenheit.

Dem Unmut ein Gesicht geben

Die Initialzündung für die Wut-Demos kommt heute sehr oft von ganz normalen Menschen, die mit millionenfach geteilten Videoclips auf YouTube, Facebook oder Instagram ihrem Unmut eine Stimme und ein Gesicht geben.

Die Gelbwestenbewegung in Frankreich ist derzeit die bekannteste Protestbewegung. Auch wenn sie ein wenig abgeflaut ist, so hält sie doch das Land seit drei Monaten in Atem.

Mit einem Video der Hypnose-Therapeutin Jacline Mouraud (51), die im Oktober Macrons geplante Erhöhung der Sprit steuer als Hetzjagd auf Autofahrer abkanzelte, fing alles an.

Menschen wie sie kennen die Nöte der kleinen Leute aus eigener Erfahrung – das macht sie glaubwürdig. Und es geht längst nicht mehr nur um die Spritpreise…

Antisemitistische Ausfälle

Die Gelbwesten müssen allerdings aufpassen, dass sie ihren Kredit nicht verspielen – wie die jüngsten antisemitischen Ausfälle aus ihren Reihen gegen den Philosophen Alain Finkielkraut (69) zeigen.

Die Gewaltexzesse kosten sie viel Sympathie. Doch vorbei ist der Spuk noch lange nicht.

Auch in Deutschland formieren sich Proteste nach französischen Vorbild – wie die „Hupbürger“ in Stuttgart, die gegen Dieselfahrverbote mobil machen. Initiator ist Ioannis Sakkaros (26), Kfz-Mechatroniker bei Porsche.

Organisation über soziale Medien

Seinem ersten Demo-Aufruf über Facebook folgten 250 Teilnehmer. Seitdem werden es Woche für Woche mehr. Auch beim Klimaschutz floriert das Protest-Phänomen.

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Die neue Umwelt-Ikone Greta Thunberg bei einer Klima-Demo.

Foto: AFP

Greta Thunberg (16), die junge Schwedin, die immer freitags die Schule schwänzt und vor dem Stockholmer Reichstag Politiker mahnt, endlich beim Klimaschutz zu handeln.

Öko-Pippi-(Langstrumpf), wie sie wegen ihrer langen Zöpfe genannt wird, gelang es binnen kurzer Zeit, weltweit zu einer Umwelt-Ikone aufzusteigen.

Unter dem Hashtag #FridaysForFuture organisieren Schüler jetzt jeden Freitag Schulstreiks für die Klimawende – auch in Deutschland.

Recht auf Demonstrationen

Demos sind ein verbrieftes Grundrecht, es ist gut, wenn sich Bürger nicht alles bieten lassen. Gefährlich wird es dann, wenn sich extremistische Trittbrettfahrer bei den Demos als Anwälte der kleinen Leute anbiedern– auch mit Blick auf die Europawahl im Mai.

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Politikwissenschaftler Edgar Grande vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hat Recht, wenn er in Interviews davor warnt, dass die Debatten rund um den Diesel der Bundesregierung entgleiten und mit anderen Themen vermischt werden könnten, etwa mit dem Migrationsstreit.

Das hätte eine „erhebliche politische Sprengkraft“. Gerade die AfD sei „sehr bemüht, über die neuen Umweltkonflikte Anhänger zu mobilisieren“.

Quelle: Hamburger Morgenpost vom 10.03.2019 


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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
5 Jahre zuvor

Es ist unglaublich mit welchen Mitteln man Menschen dazu bringt solches dummes Zeug zu glauben und auch noch dafür zu demonstrieren.

Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Da hört man in Dumm-Deutschland wieder nichts davon. Wird alles verschwiegen.

Bei dem Bild der doofen Gretl kommt mein Frühstück wieder hoch.
Kann man so blöd sein und dieser gestörten Trulla hinterherlaufen?