AUGSBURG – Flüchtling soll Drogen an Kinder verkauft haben


18. Februar 2016 18:48 Uhr

Im Asylheim in der Proviantbachstraße wurde offenbar in großem Stil mit Marihuana gehandelt. Im Prozesse sagte ein Kronzeuge, manche Käufer seien erst 13 gewesen.

Von Jörg Heinzle

In diesem Asylheim sollen in großem Stil Drogen verkauft worden sein.
Foto: Silvio Wyszengrad
Die Drogenermittler der Polizeiinspektion Süd hatten das Asylbewerberheim in der Proviantbachstraße schon länger im Blick, ehe sie im September vorigen Jahres zuschlugen. Frühmorgens, gegen 5.30 Uhr, rückten uniformierte Polizeibeamte an und durchsuchten mehrere Zimmer.

Der Verdacht: Eine Gruppe von Asylbewerbern aus Nordafrika soll aus dem Asylheim heraus große Mengen von Marihuana verkauft haben. Die Käufer waren den Ermittlungen der Polizei zufolge überwiegend Kinder und Jugendliche.




Nun stand ein erster mutmaßlicher Drogenhändler vor Gericht. Das Ergebnis ist ein Erfolg für die Polizeibeamten, die sich schwer taten, in dem Heim zu ermitteln. Sie seien bei Befragungen immer wieder auf eine Mauer des Schweigens getroffen, erzählte ein Ermittler vor Gericht. Offensichtlich hätten andere Bewohner Angst, ihre kriminellen Mitbewohner zu verraten. Dennoch sahen es ein Schöffengericht nun als erwiesen an, dass ein 29-jähriger Algerier innerhalb eines Jahres rund elf Kilo Marihuana verkaufte. Jede Woche soll er rund 200 Gramm umgesetzt haben. Das Urteil fiel entsprechend streng aus: Vier Jahr Haft verhängten die Richter – das höchste Strafmaß, das von einem Amtsgericht verhängt werden kann.

Kronzeuge sagt aus

Das Urteil stützt sich in erster Linie auf einen Kronzeugen, einen Albaner, der zeitweise in dem Heim lebte. Er sagte aus, ein Händler – ebenfalls ein Flüchtling – habe die Drogen in Frankfurt und teils auch in Frankreich gekauft und sie nach Augsburg gebracht. Der Dealer habe auch noch andere Heime in der Stadt beliefert – etwa die Unterkunft in der Calmbergstraße. Dort sollen sich auch Schüler des Anna-Gymnasiums mit Drogen eingedeckt haben. Besorgte Eltern hatten sich deshalb im vorigen Jahr auch an die Polizei gewandt.


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In dem Heim in der Proviantbachstraße wurde das Marihuana dem Kronzeugen zufolge in kleine Portionen zu etwa zwei Gramm aufgeteilt – eingewickelt in Alufolie. Der Kronzeuge berichtete den Ermittler, wie er einmal in Zimmer 103 dazu kam, als sieben bis acht Männer gerade eine Menge von drei Kilo Marihuana abwogen. Die Drogen wurden dann offensichtlich aus den Zimmer heraus verkauft. Vor allem abends nach 17 Uhr, wenn Heimleitung und Hausmeister nicht mehr da waren. „Teilweise standen die Käufer vor den Zimmern Schlange“, wird der Kronzeuge in einem Vernehmungsprotokoll zitiert. Seinen Angaben zufolge waren „etwa 80 Prozent“ der Kunden Kinder oder Jugendliche. Er selbst habe den Ausweis eines Jungen gesehen, der erst 13 Jahre alt. Bei den Geschäften mitmachen durften nur Asylbewerber, die Muslime waren.

Der Zeuge ist abgetaucht

Vor Gericht sagte der Kronzeuge am Donnerstag nicht aus. Er sollte, weil er selbst auch Straftaten begangen hat, abgeschoben werden und ist deshalb untergetaucht. Amtsrichter Fabian Espenschied verlas allerdings mehrere Aussagen, die der Zeuge bei der Polizei und bei der Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts gemacht hatte. Er befragte dazu auch die Beamten, welche die Befragungen abgehalten hatte. Die Einschätzung der Gerichts: Die Aussagen des Kronzeugen seien stimmig, glaubwürdig und durch weitere Ermittlungsergebnisse gedeckt. Als sie den jetzt verurteilten 29-Jährigen im September verhafteten, fanden die Beamten zwar nur eine kleine Menge Marihuana – bei einer weiteren Razzia entdeckten sie dort später allerdings rund ein Kilo des Stoffes. Das zeige, das in dem Heim sehr wohl so große Mengen an Drogen gehandelt wurden.

Der 29-jährige Algerier, der seit dem Jahr 2010 in Deutschland lebt, hat die Vorwürfe bestritten. Er habe nur ab und zu Mal einen Joint geraucht, ließ er über seinen Anwalt Michael Menzel mitteilen. Ansonsten schwieg der hagere Mann mit dunklem Vollbart. Er zeigte keine Regung, als der Richter das Urteil verkündete. Ihm droht ohnehin die Rückkehr in seine Heimat – sein Asylantrag ist abgelehnt worden. Gegen weitere Verdächtige in dem Fall ist bereits Anklage erhoben werden. Auch sie müssen sich demnächst vor Gericht verantworten.

Quelle: Augsburger Allgemeine vom 18.02.2016

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Ulrike
Ulrike
8 Jahre zuvor

Wie kommen die Drogen überhaupt ins Flüchtlingsheim? Wird dort nicht kontrolliert?
Solche Herrschaften auf dem schnellsten Weg aus dem Land schmeissen. Nicht lange fackeln.

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[…] Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen […]

Schmid von Kochel
Schmid von Kochel
8 Jahre zuvor

Woher haben die denn das Geld um Drogen zu kaufen? Gehts noch? Wir deutschen Rentner sammeln Dosen für Flaschenpfand und die Asylanten bekommen Geld von wem wohl ? ..zurück in Heimat, womöglich geben sie dieses Zeug auch noch unseren Enkeln im Schulhof.

Ulrike
Ulrike
8 Jahre zuvor

Nicht womöglich. Das ist schon passiert. Die Dreckskerle stehen vor den Schulen und passen die Kinder ab und drehen ihnen das Zeugs an. Das wollen unsere Gutmenschen aber nicht wahrhaben.