Kiel: Weitere Frauen fühlten sich belästigt

Nach den Berichten über die Belästigung von drei jungen Frauen im Kieler Einkaufszentrum Sophienhof durch eine große Gruppe Männer haben sich bei der Polizei weitere Frauen gemeldet. Polizeisprecher Oliver Pohl sprach von einigen weiteren Frauen, die sich ebenfalls von ausländischen Männern im Sophienhof belästigt fühlten. Wie viele es genau waren und was im Einzelnen passiert ist – das müsse alles noch geprüft werden. Dass sich viele Opfer nicht sofort an die Polizei wenden, sei „ganz typisch für diese Art von Scham geprägten Delikten“, sagte Pohl. Von daher sei es nach der umfangreichen Berichterstattung nicht anders zu erwarten gewesen.

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Drei Mädchen in Kiel belästigt

Schleswig-Holstein Magazin – 26.02.2016 19:30 Uhr

Im Kieler Einkaufszentrum Sophienhof sind drei Mädchen von rund 30 jungen Männern belästigt worden. Die Mädchen wurden gefilmt und fotografiert. Vier Männer wurden festgenommen.

Gruppe vergrößerte sich schnell

Drei Mädchen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren waren laut Polizei am Donnerstagabend im Einkaufszentrum Sophienhof bedrängt worden. Es seien zunächst fünf Männer gewesen, die die jungen Frauen auch gefilmt und fotografiert hätten, sagte Pohl im Interview mit NDR 1 Welle Nord. Unmittelbar danach hätten die Männer ihr Bildmaterial vermutlich über soziale Netzwerke verbreitet und die Gruppe vergrößerte sich schnell. „Es sind aber keine sexuellen Übergriffe wie in Köln gewesen“, betonte Pohl. Vier Männer wurden vorläufig festgenommen.

Studt: „Vorfall nicht hinnehmbar“

Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD) verurteilte die massive Belästigung. „Der Vorfall ist nicht hinnehmbar“, sagte Studt. Er sei „eine wahnsinnige Belastung für die Mädchen“. Sein ganzes Bedauern gelte den Betroffenen, sagte Studt. Die Polizei habe gut und richtig reagiert, so der Innenminister.

Täter attackierten Beamte

Die beiden Haupttäter stammen aus Afghanistan und wohnen in Kiel. Sie mussten eine Nacht in Polizeigewahrsam verbringen. Der 19- und der 26-Jährige hatten bei ihrer Festnahme massiven Widerstand geleistet, Beamte attackiert und bespuckt. Pohl sprach von schwerer Körperverletzung. Gegen die insgesamt vier festgenommenen Männer seien Strafanzeigen erstattet worden. Alle leben schon seit längerer Zeit in Deutschland und haben einen festen Wohnsitz, weshalb sie wieder auf freien Fuß gesetzt wurden.

Polizei hofft auf Zeugenaussagen

Polizeisprecher Oliver Pohl spricht über den aktuellen Stand der Entschärfung auf dem Gelände der Theodor-Storm-Schule im Stadtteil Wellingdorf. © NDR

Polizeisprecher Oliver Pohl teilte mit, dass die Kripo nach dem Vorfall eine Ermittlungsgruppe eingerichtet hat.

Die Männer, die später dazu kamen, sind noch unbekannt. Die Kriminalpolizei in Kiel hat deshalb eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. „Experten werten zurzeit Videoaufnahmen und Daten von sichergestellten Mobiltelefonen aus“, erklärte Pohl. „Wir wollen wissen, welche Täter waren das, wo kommen die her, was haben die ausgetauscht, damit wir noch weitere Personen dingfest machen können.“ Bei den Ermittlungen setzt die Polizei auch auf Zeugen. Diese sind aufgerufen, sich unter der Telefonnummer (0431) 160-3333 zu melden.

Mädchen bekamen Hilfe von Passanten

Laut Pohl haben die drei jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren „alles richtig gemacht“. Als sie Angst bekamen, riefen sie um Hilfe. Daraufhin eilten sofort Passanten herbei, hielten die mutmaßlichen Täter fest und alarmierten den Sicherheitsdienst des Sophienhofs. Wenig später trafen die Polizisten am Tatort ein.

Mehr Polizeipräsenz im Einkaufszentrum

In den kommenden Wochen will die Polizei im Bereich des Sophienhofs mit Beamten verstärkt Präsenz zeigen. „Wir haben die Landesreserve hinzugezogen“, teilte Pohl mit. „Wir wollen das Gefühl der Bürgerinnen und Bürger stärken, dass sie sich im Sophienhof sicher aufhalten können.“

Quelle: NDR vom 27.02.2016

 

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