Menlo Park/Kalifornien. Meinungsfreiheit war gestern. Der Facebook-Konzern teilte jetzt mit, daß man seit April mehr als sieben Millionen Beiträge zum Thema „Corona“ gelöscht habe – angeblich wegen Informationen, die die Gesundheit von Menschen gefährden könnten. Außerdem seien rund 98 Millionen (!) „weniger gefährliche“ Inhalte, aber mit zweifelhaften Informationen, mit Warnhinweisen versehen worden.
Facebook macht kein Hehl daraus, daß der Korridor der freien Meinungsäußerung seit Beginn der Corona-Krise enger geworden ist. Der Konzern begründet dies unter anderem damit, daß manche Informationen, zum Beispiel über Corona-Behandlungen, potentiell „gefährlich“ seien.
Das Unternehmen räumte zugleich ein, daß die Zensur beim Corona-Thema schwerer geworden sei. Während zur Erkennung von „Haßrede“ (bzw. was Facebook und die Politik dafür hält) automatisierte Software eingesetzt werde, sei beim Corona-Thema die Rolle menschlicher Prüfer groß. Besonders schmerzlich: die Verlagerung aus den Facebook-Büros ins „Homeoffice“ habe deren Arbeit erschwert. (mü)
Quelle: zuerst.de vom 12.08.2020