Großeinsatz der Polizei – Erneut Corona-Proteste in Leipzig: Hier wird am Samstag in der Innenstadt demonstriert

Eine Teilnehmerin der Gegenproteste zur „Querdenken“-Demo am 7. November in Leipzig präsentiert ihre Meinung auf einem Pappschild.
 

Leipzig – Das Rätselraten über Ort und Zeit der erneuten Proteste gegen Corona-Schutzmaßnahmen in Leipzig hat ein Ende. Nach Angaben der Versammlungsbehörde finden am Samstag in Leipzig insgesamt acht stationäre Kundgebungen statt – darunter auch eine Versammlung mit dem Titel „Das Leben nach Corona“ um 13 Uhr auf dem Kurt-Masur-Platz. Nach den Erfahrungen der außer Kontrolle geratenen „Querdenker“-Proteste vor gut zwei Wochen dürfte diese Veranstaltung die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Als Anmelder tritt dieses Mal allerdings nicht etwa wieder die Initiative „Querdenken“ selbst auf, deren Erfurter Regionalgruppe die Mobilisierung vor gut einer Woche vollmundig in Gang gebracht hatte. Stattdessen wird die Kundgebung von der Initiative „Mitteldeutschland steht auf“ verantwortet. Jene ist bisher vor allem mit Aufzügen gegen Corona-Schutzmaßnahmen in Magdeburg aufgefallen – zum Teil auch dort bereits unter dem Banner der bundesweit bekannten Corona-Zweifler. Bei den „Querdenker“-Protesten am 7. November in Leipzig gehörte die Gruppe zu jenen, die rings um den Augustusplatz kleinere Kundgebungen mit Kritik an Pandemie-Schutzmaßnahmen verantworteten, auf denen ebenfalls keine Maskenpflicht oder Abstandsregeln eingehalten wurden.

Vier Gegendemonstration in der Innenstadt

Neben der geplanten Veranstaltung der Corona-Zweifler am Samstag wurden bisher auch vier Gegendemonstrationen angezeigt. Unter dem Titel „Kritisch bleiben. Abstand halten. Freiheit solidarisch leben. – Für Konsequenzen aus dem Desaster von #le0711“ plant das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz“ gleich an drei Orten parallel Proteste – jeweils von 12.30 Uhr bis 20 Uhr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, auf dem Augustusplatz (Opernseite) und auf dem Augutusplatz (Gewandhausseite).

Zudem gibt es eine Kundgebung mit dem Titel „Gegen die rechte Raum- und Deutungsnahme von 1989“ im selben Zeitraum auf der Kreuzung Augustusplatz inklusive Grimmaischer Steinweg.

Das vielfältige Demogeschehen am Samstag in der Leipziger Innenstadt vervollständigen drei weitere stationäre Kundgebungen, die nichts mit der Corona-Gemengelage zu tun haben: Ein Protest für den kolumbianischen Friedensprozeß am Willy-Brandt-Platz (14 Uhr), eine Kundgebung der Falun-Gong-Gruppierung auf der Petersstraße (10 Uhr) und eine Veranstaltung mit dem Titel „Frohe Botschaft, Friede durch Jesus Christus“ auf dem Markt (12 Uhr).

Großeinsatz der Polizei – Stadt will Verstöße ahnden

Polizei und Behörden bereiten sich angesichts einer erneut diffusen Gesamtlage am Samstag auf einen Großeinsatz in der Innenstadt vor. Laut Sächsischem Verfassungsschutz wurde bundesweit in rechtsextremen Kreisen für die Veranstaltung aus dem „Querdenken“-Umfeld mobilisiert. Der Inlandsgeheimdienst warnt auch vor einem erneuten Auftreten von gewaltbereiten Hooligans aus der rechten Szene im Rahmen der Proteste. Zudem müsse von Seiten der Gegendemos mit Blockaden und Angriffen auf Teilnehmer der Corona-Demo gerechnet werden.

Die Stadtverwaltung hat bereits angekündigt, „in Absprache mit der Polizei bei Missachtung der Kontaktverbote und des Mindestabstandes konsequent durchzugreifen und sämtliche Verstöße hart zu ahnden“. Wer gegen die geltenden Regeln der Corona-Schutz-Verordnung verstoße, muss mit Bußgeldern rechnen. Der Katalog beginnt bei 60 Euro für eine nicht getragene Mund-Nase-Bedeckung und hört bei 5000 Euro auf – falls sich eine „unzulässige Versammlung“ abzeichnet.

Von Matthias Puppe

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 21.11.2020

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