Nach Krawallen in Berlin – Innensenator Henkel will Soko gegen Linksextremisten einrichten

Zur Anschlagsserie linker Gewalttäter soll nun eine Sonderkommission ermitteln ­ dabei fand selbst die Polizei dies vor kurzem noch überflüssig. In der Nacht zu Dienstag blieb die Lage verhältnismäßig ruhig.

Seit einer Polizeiaktion auf der Rigaer Straße werden immer wieder Autos angezündet.

Seit einer Polizeiaktion in der Rigaer Strasse werden immer wieder Autos angezündet.

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Innensenator Frank Henkel (CDU) erhöht den Druck auf linksextremistische Gewalttäter. „Ich habe mit dem Polizeipräsidenten besprochen, dass eine Ermittlungsgruppe eingerichtet wird“, sagte Henkel am Montag dem Tagesspiegel. Angesiedelt wird die bislang namenslose Soko beim Landeskriminalamt. Auslöser für die Gründung war die Anschlagsserie der vergangenen Tage.

Der SPD­ Abgeordnete Tom Schreiber hatte eine solche Soko seit einem Jahr immer wieder gefordert, Polizei und Innenverwaltung hatten dies aber bislang abgelehnt, da auch so eine hohe nächtliche Präsenz gewährleistet sei. Wie berichtet hatte Henkel im vergangenen Jahr die Zahl der Polizisten in Friedrichshain deutlich erhöhen lassen. „Wir haben die Präsenz im letzten Herbst verstärkt, weil Polizisten ständig attackiert und von Dächern aus mit Steinen angegriffen wurden“, sagte Henkel.

Der Staatsschutz ermittelt

In der Nacht zu Dienstag blieb es glücklicherweise verhältnismäßig ruhig. In der Landsberger Allee gab es Randale, die möglicherweise der Causa Rigaer zuzuordnen ist: In der Nacht wurden die Scheiben eines Büros zerstört und die Fassade beschmiert. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Zudem brannte in der Frankfurter Allee ein Papiercontainer, das Feuer konnte von der Feuerwehr schnell gelöscht werden. In der Nacht zu Montag hatte es in der fünften Nacht in Folge Anschläge in Berlin gegeben. Unbekannte beschädigten mit Kleinpflastersteinen die Außenfronten eines Immobilienbüros sowie einer Bank in Mitte.

Polizeibeamte entdeckten zunächst gegen 2.30 Uhr Beschädigungen an mehreren Fensterscheiben eines Immobilienbüros in der Wolliner Straße. Gegen 3.15 Uhr beschädigten dann mehrere Unbekannte, ebenfalls mit Kleinpflastersteinen, mehrere Scheiben einer Volksbank in der Neuen Roßstraße. Die Unbekannten schmierten die Parolen „R94“ und „M99“ an die Fassade. Dies sind die szeneinternen Bezeichnungen für die Rigaer Straße 94 in Friedrichshain und den „Gemischtwarenladen mit Revolutionsbedarf“ in der Manteuffelstraße 99 in Kreuzberg.

Festnahmen gab es auch in diesen beiden Fällen nicht. Der für politische Delikte zuständige Staatsschutz ermittelt in beiden Fällen. Rigaer Straße 94 wurde teilweise geräumt In der vergangenen Woche hatte die Polizei das linke Szeneobjekt Rigaer Straße 94 teilweise geräumt, darunter die Kneipe Kadterschmiede. Im Einsatz waren 300 Beamte, der Hauseigentümer hatte um Unterstützung gebeten. Seitdem gab es jede Nacht Anschläge.

Im Internet wird zu weiteren Anschlägen aufgerufen, „10 Millionen Euro“ Sachschaden sollen demnach als Rache verursacht werden. Monika Herrmann bezeichnet Soko als „reinen Populismus“ „Ich weiß nicht, was Herr Henkel für einen Plan hat“, sagt Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) und kritisiert die neue Soko als „reinen Populismus“. Wie eine Befriedung der Lage aussehen könnte, dafür fehle ihr zwar auch „die Fantasie, weil beide Seiten die Spirale weiter eskalieren lassen“ und Henkel sich selbst „mit dem Rücken an die Wand manövriert“ habe.

Sie biete aber auf alle Fälle Gespräche an, auch wenn sie ebenfalls nicht wisse, wer der anderen Seite überhaupt wie entgegenkommen könne. Schon im Januar hatte es eine große Razzia gegeben. Bei diesem Einsatz hatte die Polizei sogar 550 Beamte aufgeboten, dies hatte eine intensive Debatte in der Politik und im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses zur Folge.

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So hatte der Abgeordnete Christopher Lauer, Mitglied der Piratenfraktion, gesagt: „Frank Henkel ist eine Gefahr für Sicherheit und Ordnung.“ Alle Oppositionsparteien hatten den Einsatz als völlig überzogen kritisiert, ebenso die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-­Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne).

Quelle: Der Tagesspiegel vom 28.06.2016

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Haha eine Soko einrichten. Räuchert das Gesockse in ihren Häuser aus dann ist endlich Ruhe. Das kann ja nicht sein was die alles anrichten und der Steuerzahler darf dann wieder dafür blechen.

Diese Habenichts und Nichtsnutze gehören allesamt in ein Arbeitslager wo sie mal lernen wie man arbeitet.