23. Juni 2021
Wiener Neustadt. Bei den österreichischen Freiheitlichen ist auf einem außerordentlichen Parteitag in Wiener Neustadt erwartungsgemäß der bisherige FPÖ-Fraktionschef im Wiener Nationalrat, Herbert Kickl, zum neuen Parteivorsitzenden gewählt worden. Er erhielt 88,24 Prozent.
In seiner rund einstündigen Rede zum Antritt des neuen Amtes gab sich Kickl kämpferisch, unterstrich aber auch die innerparteiliche Geschlossenheit. Sein Vorgänger Norbert Hofer erklärte seinerseits, er übergebe die Parteiführung „in Freundschaft, Einigkeit und Stärke“.
Kickl machte kein Hehl daraus, daß er als Parteichef die politische Auseinandersetzung mit der türkisen Regierungskoalition ebenso wie mit der SPÖ suchen werde. Die ÖVP nannte er ein „türkises Wimmerl auf einem schwarzen Korpus“. Aber auch die SPÖ, deren „letzte Vernunftbegabte“ – gemeint war der vormalige Verteidigungsminister Hans Doskozil – sich in die pannonische Tiefebene zurückgezogen hätten, bekamen ihr Fett ab. Die Grünen wiederum seien von der Macht regelrecht „zugekifft“ und „zugedröhnt“. Zu seiner eigenen politischen Gesinnung stellte Kickl klar, daß vieles, „was heute als rechts verunglimpft“ werde, schlicht normal sei.
Politische Beobachter wollen nicht ausschließen, daß die Freiheitlichen unter Kickl, der sich in seiner Antrittsrede ausdrücklich auf den früheren Parteichef Jörg Haider als einen seiner politischen Lehrmeister berief, ein Stückweit nach rechts rücken werden. Erst vor kurzem erklärte Kickl die Identitären, die auch in Österreich unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen, für ein „unterstützenswertes“ Projekt, und in den letzten Monaten suchte er demonstrativ den Schulterschluß zum corona-kritischen Lager auf der Straße. (mü)
Quelle: zuerst.de vom 23.06.2021
Sie finden staseve auf Telegram unter https://t.me/fruehwaldinformiert
Sie finden staseve auf Gab unter https://gab.com/staseve
Ach, wäre Haider doch noch unter uns. Dann wäre sicher manches anders gelaufen…
Den hat man leider verunfallt.