Morddrohung: Türken drohen Kanzler Kern

Türken drohen Kanzler Kern

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„Die Türkei wird alle Flüchtlinge nach Österreich schicken und ISIS wird Ihre Regierung vernichten“, schreibt ein Fan des türkischen Präsidenten Recep Erdogan SP-Kanzler Christian Kern auf Twitter. Seit Samstag ergießt sich auf Twitter und vor allem auf Facebook eine virtuelle Hasswelle gegen Kern.

Erdogan kritisiert seit Tagen Österreich und Deutschland mit falschen Behauptungen „mangelnder Demokratien und Demonstrationsfreiheiten“ und löst damit eben auch Morddrohungen gegen den österreichischen Regierungschef aus. Diese werden – laut ÖSTERREICH-Recherchen – derzeit von Usern in der Türkei gepostet. Aber auch die heimische Erdogan-Szene ist in Aufruhr. Auch in österreichischen Foren werden der SPÖ-Chef und auch ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz attackiert.

Kerns Konter
Von ÖSTERREICH auf die Drohungen angesprochen, kontert Kern klar: „Wir dürfen uns auf keinen Fall einschüchtern lassen.“ Im ÖSTERREICH-Gespräch (siehe unten) sagt der Regierungschef im Gegenteil klar: „Es muss Schluss mit Appeasement sein.“

Kern möchte die Pro-Erdogan-Demonstrationen der austrotürkischen Community nicht verbieten, aber er fordert klar ein, dass diese unseren „Way of Life“ respektieren.

Asyl-Deal
Dass die Türkei nun Brüssel mit dem Aus des EU-Asyl-Deals droht, kontert Kern cool: „Wir sind keine Bittsteller. Die EU sitzt auf dem längeren Ast. Wir brauchen zwar die Türkei, aber diese braucht uns wirtschaftlich erst recht. Sonst steuert die Türkei auf einen Staatsbankrott zu.“

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Tatsächlich bricht der Tourismus in der Türkei gerade gefährlich ein. Erdogan zieht nach dem gescheiterten Militärcoup weiterhin seine besorgniserregende „Säuberung“ aller Institutionen durch. Und hetzt die austrotürkische Community eifrig weiter auf.

Kern: ›Morddrohungen sind meine Realität‹

ÖSTERREICH: Auf Twitter und Facebook werden Österreich und Sie persönlich von Erdogan-Fans bedroht. Wie reagieren Sie darauf?

Christian Kern: Wir dürfen uns auf keinen Fall einschüchtern lassen. Drohungen, auch Morddrohungen vom rechten Rand und vom radikalen Teil der türkischen Community, sind seit zwei Monaten meine Realität.

ÖSTERREICH: Sie wollen den Ton gegen Radikale verschärfen?

Kern: Es muss Schluss mit Appeasement sein. Natürlich muss es und gibt es Demonstrationsfreiheit bei uns, Aber die radikalen Teile der türkischen Community bei uns müssen unsere Art zu leben respektieren.

ÖSTERREICH: Kritik an Erdogan wird von radikalen Türken als „Kritik an Türken“ umgedreht.

Kern: Wir müssen unsere Linie konsequent vertreten. Ich betreibe kein Türken-Bashing, ich kritisiere das Vorgehen von Erdogan und von Radikalen. Die Masse der Türken wird von ihnen in Geiselhaft genommen.

ÖSTERREICH: Die Türkei droht mit dem Aus für den EU-Türkei-Deal.

Kern: Wir sind keine Bittsteller. Die EU sitzt auf dem längeren Ast. Wir brauchen zwar die Türkei, aber diese braucht uns wirtschaftlich erst recht. Sonst steuert die Türkei auf einen Staatsbankrott zu.

Quelle: oe24.at vom 01.08.2016

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