28.07.2025

Der Gewinn von Audi ist im ersten Halbjahr stark eingebrochen. Der Rückgang ist Teil eines hartnäckigen Negativtrends: Akut verstärken nun der schwache Absatz in China, Trumps Zollpolitik und ein laufender Konzernumbau die Belastungen.
Beim Autobauer Audi bleibt die Lage angespannt. Das erste Halbjahr verlief erneut enttäuschend: Nach Steuern blieben dem Unternehmen lediglich 1,3 Milliarden Euro Gewinn – ein Einbruch von 37,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit schließt Audi das erste Halbjahr zum dritten Mal in Folge schwächer ab als im jeweiligen Vorjahr. Besonders drastisch wirkt der Gewinneinbruch im Rückblick: Noch 2022 erzielte der Konzern mit Hauptsitz in Ingolstadt einen Jahresgewinn von 4,4 Milliarden Euro.
Angesichts der aktuellen Entwicklung hat Audi auch seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr nach unten korrigiert. Der Umsatzausblick wurde um 2,5 Milliarden Euro reduziert – auf nun 65 bis 70 Milliarden Euro. Auch bei der operativen Marge rechnet man mit spürbaren Einbußen.
Die Zollvereinbarung zwischen der EU und den USA sei in den aktuellen Zahlen allerdings noch nicht berücksichtigt, wie Finanzvorstand Jürgen Rittersberger im Gespräch mit dem Spiegel erklärte. Man prüfe derzeit die Auswirkungen. Ab dem 1. August gelten Zölle in Höhe von 15 Prozent auf den Großteil der EU-Exporte in die USA – anstelle der bisherigen 27,5 Prozent. Darunter fallen Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte.
Auch wenn der US-Protektionismus Audi weiterhin schadet, könnte sich die neue Regelung dennoch leicht positiv auf die Bilanz des Autobauers auswirken. Allein die im Frühjahr dieses Jahres erhobenen Zölle belasteten Audi mit zusätzlichen 600 Millionen Euro, erklärte Rittersberger.
Auslands-Absatz schwach
Neben der Zollproblematik liegt der Hauptgrund für den Gewinneinbruch im rückläufigen Absatz – vor allem im schwächelnden China-Geschäft. Im ersten Halbjahr verzeichnete Audi einen Absatzrückgang von rund 10 Prozent auf knapp 288.000 Fahrzeuge im Reich der Mitte. Besonders stark betroffen waren dabei Elektroautos. Audi konnte in China gerade einmal rund 8.000 E-Modelle absetzen.
Insgesamt gingen die weltweiten Auslieferungen in den ersten sechs Monaten um 5,9 Prozent zurück – auf 783.531 Fahrzeuge. Auch in Nordamerika (ohne Mexiko) fiel der Rückgang mit 9 Prozent auf knapp 99.000 Fahrzeuge deutlich aus. Auch hier sanken die Elektroauto-Auslieferungen besonders stark. In Deutschland hingegen konnte Audi rund 103.000 Fahrzeuge absetzen – ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. In Westeuropa fiel das Minus mit 4 Prozent auf rund 232.000 Fahrzeuge moderater aus als in Amerika oder China.
China-Druck bleibt Faktor
Dass Audi vor allem in China solch enorme Absatzverluste hinnehmen muss, liegt in erster Linie an der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit der VW-Tochter gegenüber chinesischen Herstellern. Trotz zahlreicher Modellneuerungen und Partnerschaften mit lokalen Anbietern wie SAIC gelingt es Audi bislang nicht, preislich mit den stark expandierenden E-Auto-Herstellern aus China wie BYD, NIO, Chery & Co. mitzuhalten.
Chinesische Hersteller können Elektrofahrzeuge im Durchschnitt zwei- bis dreimal günstiger produzieren, als die deutsche Konkurrenz. Das liegt vor allem daran, dass China deutlich vorteilhaftere Standortbedingungen bietet als Deutschland, wo Audi den Großteil seiner Fahrzeuge produziert.
So betragen die Löhne in China, im Vergleich zur deutschen Autoindustrie nur einen Bruchteil. Auch die Energiepreise und der bürokratische Aufwand sind deutlich niedriger. Hinzu kommen geringere Unternehmenssteuern, staatliche Subventionen sowie ein erleichterter Zugang zu zentralen Rohstoffen wie Seltenen Erden, auf die chinesische Hersteller nahezu uneingeschränkt zugreifen können.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich China in einer anhaltenden Deflationsphase befindet, in der viele Verbraucher größere Anschaffungen wie teure deutsche Autos aufschieben – in Erwartung weiter fallender Preise.
Zudem liegt Audi – und der VW-Konzern insgesamt – technologisch, insbesondere im Bereich Software, spürbar hinter der chinesischen Konkurrenz zurück. Neue Plattformen und digitale Systeme kamen zuletzt oft verspätet auf den Markt oder galten bereits bei Einführung als überholt. Auch das mindert die Attraktivität der Modelle gegenüber den Angeboten aus China spürbar.
E-Umbau schadet Audi
Ein weiterer Faktor, der zum aktuellen Gewinneinbruch beiträgt, sind laut dem Finanzvorstand des Autobauers aus Ingolstadt, die erheblichen Aufwendungen im Zuge der Konzernneuausrichtung. Audi hatte im Frühjahr bekannt gegeben, bis 2029 rund 7.500 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen – hierfür wurden bereits entsprechende Rückstellungen gebildet. Hinzu kommen umfassende Anpassungen in der Produktionsstruktur: Die Werke müssen auf die Fertigung von Elektrofahrzeugen umgestellt werden, was auch umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen für die Belegschaft erforderlich macht. Insgesamt schlugen diese Restrukturierungsmaßnahmen im ersten Halbjahr mit rund 600 Millionen Euro zu Buche.
Quelle: Apollo News vom 29.07.2025
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1,3 Mrd. Gewinn reicht nicht????