Wasser ist Menschenrecht und Naturgeschenk – AöW begeht 10jähriges Bestehen

Berlin (ADN). „Wasserwirtschaft ist in öffentlicher Hand zu halten. Wir sind den Einwohnern verpflichtet und dabei darf die Nachhaltigkeit nicht vergessen werden.“ Das erklärte der Vizepräsident der Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW) und ehemalige Bürgermeister der Bergbaugemeinde Lengede, Hans-Hermann Baas, am Donnerstag in Berlin zum zehnjährigen Bestehen der Organisation.

Die Kommunen seien letztlich für die Wasserversorgung verantwortlich und zuständig. Staatliche Monopolbetriebe könnten das nicht leisten. Die lange Zeit proklamierte Devise „Privat vor Staat“ habe sich als falsch erwiesen und abgewirtschaftet.

„Zumindest wird registriert und eingesehen, dass so nicht mehr weitergemacht werden kann wie in den vergangenen Jahrzehnten“, sagte der leidenschaftliche Kommunalpolitiker. Wenn eine Kommune dennoch nicht damit zu Rande kommt, solle sie mit den Nachbargemeinden in eine interkommunale Zusammenarbeit eintreten.

Eine zusätzlich gewichtige Komponente dieses elementaren Prinzips der Daseinsvorsorge erläuterte in anschaulicher Weise aus globaler Sicht die Trägerin des Alternativen Nobelpreises „Right Livelihood Award“, Maude Barlow aus Kanada, unter der Überschrift „Das Gemeingut Wasser und die Wasser-Menschenrechte“. Sie nannte eindrucksvolle und besorgniserregende Beispiele der weltweiten Wasserkrise. So sei in China seit 1990 mehr als die Hälfte der Flüsse verschwunden. In 80 Jahren könnten in den USA die großen Seen verschwunden sein. Auch Kanada – ein wasserreiches Land wie Deutschland – befinde sich im Gefahrenbereich der Wasserkrise.

„Wasser der Marktwirtschaft preiszugeben und als Ware zu behandeln, ist äußerst bedrohlich“, stellte die zierliche Wasserkämpferin fest. Vor 20 Jahren habe der erbitterte Kampf gegen die Wasserkonzerne, gegen die Weltbank und gegen private Wasserversorger begonnen.

Fast vier Dutzend Länder hätten inzwischen das Recht auf Wasser in ihrer Verfassung festgeschrieben. in Kanada gebe es ein Programm zur demokratischen Kontrolle des Wassers. Jedoch sei all das fragil angesichts der zunehmenden Kommerzialisierung durch transnationale Konzerne.

Beispielsweise wurde in Detroit und Baltimore Tausenden Menschen über Nacht einfach das Wasser abgedreht. Indigene Völker hätten am meisten zu leiden. Wasser könne die Gesellschaft spalten, aber auch zusammenbringen.

Barlow stellte die rhethorische Frage: „Wie kann man Frieden aushandeln, wenn die Wasserfrage nicht geklärt ist ?“. in Bolivien sei die Bevölkerung mit verdreifachten Wasserpreisen unter Druck gesetzt worden.

Letztlich wurden die Leute so in die Enge getrieben, dass sie sich zuletzt auf den Standpunkt „Uns gehört der Regen“ zurückzogen. Sogar dagegen verhängte der betrefffende Konzern Strafgeld. Dagegen habe Oscar Oliveira gekämpft – unter dem Motto „Lieber durch eine Gewehrkugel sterben, als verdursten“. Abschließend sagte Barlow, dass es keinen Ersatz für Wasser gibt. Es sei ein Geschenk der Natur. ++ (uw/mgn/30.03.17 – 089)

Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 31.03.2017

Dienstleistung

alles-auf-einen-klick.eu

Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.

Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.

(Klick aufs Bild und es geht los)

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
5 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Schmid von Kochel
Schmid von Kochel
6 Jahre zuvor

Wasser ist und bleibt Wasser, darüber soll und kann nicht verhandelt werden. Wasser gehört ALLEN. Mensch Tier und Natur.

Heidi
Heidi
6 Jahre zuvor

Wasser ist ein Gemeingut und gehört nicht in die Hände transnationaler Konzern, die Wasser dann auch zur Maßregelung missliebiger Länder oder Volksgruppen verwenden könnten. Das in Deutschland so propagierte Public-Private Partnership (PPP), übersetzt Öffentlich-Private Partnerschaft wurde von uns bereits in Piss Poor Planning umgedeutet, denn Gewinner sind immer die privaten Konzerne. In den Fällen, in denen Kommunen ihre Kläranlagen und weitere öffentliche Dienste in de Hände amerikanischer oder sonstiger ausländischer Konzerne gegeben haben schlummert eine tickende Zeitbombe.Zum Großteil waren die noch nicht einmal in der Lage, das Vertragswerk zu lesen und/oder zu verstehen. Es ist in Juristenenglisch abgefasst und selbst wenn man die Sprache fließend spricht, liest und versteht, muss etliche Passagen mehrmals lesen, um hinter den Sinn zu kommen. Sie haben sich verpflichtet, dass, falls die amerikanische Regierung diese Steuersparmodelle einmal streichen sollte, für sämtlich Verluste der Anleger aufzukommen und das ginge in die Milliarden. Deshalb darf TTIP nicht kommen und CETA muss rückabgewickelt werden. Bahn, Post, Versorgungsgewerke gehören, wie auch Krankenhäuser, Seniorenheime und weiteres in die öffentliche Hand und dürfen nicht als Gewinnmaximierung für private Heuschrecken verkommen.

Birgit
6 Jahre zuvor
Reply to  Heidi

Du hast so was von Recht !!!!

Ulrike
Ulrike
6 Jahre zuvor

Leider gibts immer noch genügend Schlafschafe die TTIP bgerüssen würden. Auch in meinem Bekanntenkreis. Das doofe Geschwafel von manchen Leuten ist kaum noch zu ertragen. Die kapieren gar nichts.