Grenzkontrollen der Bundespolizei: Staus an der A44 bei Aachen

  • Angespannte Sicherheitslage in der Region Aachen
  • Bundespolizei kontrolliert seit Dienstagabend (17.11.2015) an der Autobahn 44
  • Staus von bis zu einer Stunde

Ein Rasthof an der Autobahn 44 bei Aachen-Brand. Morgens und abends ist es hier neuerdings hell erleuchtet. Auf der Autobahn dürfen Autos an dieser Stelle nicht schneller fahren als Tempo 60. Seit Dienstagabend (17.11.2015) 22 Uhr ist die Bundespolizei im Einsatz. Der offizielle Titel der Aktion: „grenzkontrollartige Maßnahmen“. Wer von Belgien nach Deutschland einreist, wird kontrolliert. Bundespolizeibeamte mit Maschinenpistolen werfen einen Blick in Autos und Lkw, einige lotsen sie zur genaueren Durchsuchung auf den Rasthof.

Polizeikontrolle deutsch-belgische Grenze Video
Kontrollen Deutsch-Belgische Grenze


Kontrollen auf unbestimmte Zeit

Die Bundespolizei begründet ihr Vorgehen damit, dass Belgien eine Hochburg der radikalen Islamisten sei. Nach den Anschlägen von Paris gibt es offenbar die Befürchtung, dass radikale Islamisten nach Deutschland einreisen. Wie lange die Kontrollen dauern? Das weiß auch die Bundespolizei derzeit nicht. Das werde man unter anderem mit dem Bundesinnenenministerium, dem Landesinnenministerium NRW und auch mit zuständigen Behörden in Frankreich und Belgien besprechen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Staus vor allem im Berufsverkehr


Derweil staut es sich auf der A44. Autos, Lkw und Busse fahren in einen Trichter, am Ende ist es einspurig. Besonders zu Zeiten des Berufsverkehrs geht es da langsam voran. Am Freitagmorgen (20.11.2015) gab es um kurz nach 8 Uhr drei Kilometer Stau. Das WDR Verkehrstudio berichtet nach Erfahrungen aus den letzten Tagen von bis zu einer Stunde, die man je nach Uhrzeit wegen Staus zusätzlich einplanen müsse.

Ausweis parat halten

Wichtig für alle, die auf der Strecke unterwegs sind: Ausweis mitnehmen und parat halten. Wer ihn nicht vorzeigen kann, verliert noch mehr Zeit, weil die Polizei dann erst die Identität feststellen muss. Warum die Kontrollen nicht am Grenzübergang Lichtenbusch, sondern bei Aachen-Brand stattfinden, wollte die Bundespolizei aus taktischen Gründen nicht erklären.

Mehr als 100 Straftäter gefasst


Bis Freitagnachmittag hat die Bundespolizei Aachen hat bei ihren Grenzkontrollen an der Autobahn 44, am Aachener Hauptbahnhof und an den grünen Grenzen bislang mehr als 100 Straftäter gefasst. Dabei seien unter anderem sieben Haftbefehle vollstreckt und drei Schleuser festgenommen worden. Außerdem konnten die Beamten zwei gestohlene Autos sicherstellen. Das geht aus der vorläufigen Bilanz nach rund 70 Stunden Einsatz hervor. Nach WDR Informationen wurden allein sieben Menschen per Haftbefehl gesucht und sofort festgenommen. Auch drei Schleuser gingen den Beamten ins Netz. Bei etwa 90 Straftätern wurden zu weiteren Ermittlungen Wohnort und Personalien festgestellt. Unter ihnen waren Diebe, Betrüger und Drogenhändler. Viele Menschen wurden wegen illegaler Einreise aufgegriffen.

Verstärkte Kontrollen auch an Flughäfen und in Zügen

Außer bei Aachen-Brand ist die Bundespolizei auch an Flughäfen verstärkt im Einsatz. Besonders kontrolliert werden Flüge von oder nach Frankreich. Gleiches gilt für die Züge nach Frankreich, insbesondere den Thalys; hier sind Polizisten an Bord. Außerdem gibt es verstärkte Kontrollen auf Weihnachtsmärkten.

Unbeaufsichtigte Koffer oder Taschen melden

Weil man offenbar Anschlägen befürchtet, ruft die Bundespolizei Reisendende auf, auch auf unbeaufsichtigte Koffer oder Taschen zu achten. Wer Auffälliges beobachtet, wird gebeten, das bei der Hotline der Bundespolizei, Telefon zu melden.

Quelle: WDR vom 20.11.2015

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[…] Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen […]

Ulrike
Ulrike
8 Jahre zuvor

Da sieht man mal wieder wie viele VErbrecher sich auf den Strassen tummeln wenn innerhalb von 70 Std. so viele erwischt wurden.

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