1500 Bewohner evakuiert – So lief die Entschärfung der Fliegerbombe in der Leipziger City

17.08.2018

Die Fliegerbombe in Leipzig ist entschärft. Der 250 Kilo schwere Blindgänger war bei Bauarbeiten an der Pfaffendorfer Straße gefunden worden.
Die Fliegerbombe in Leipzig ist entschärft. Der 250 Kilo schwere Blindgänger war bei Bauarbeiten an der Pfaffendorfer Straße gefunden worden. Quelle: Holger Baumgärtner

Im Leipziger Zentrum-Nordwest ist in der Nacht zu Freitag nach fast zwölf Stunden eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft worden. Um 4.53 Uhr teilte die Polizei via Twitter mit, dass der 250 Kilogramm schwere Blindgänger unschädlich gemacht werden konnte. Er war am Donnerstagnachmittag bei Bauarbeiten nördlich des Naturkundemuseums, zwischen Pfaffendorfer Straße, Humboldt- und Lortzingstraße, entdeckt worden.

 

Bei Bauarbeiten im Leipziger Zentrum-Nordwest ist am Donnerstagnachmittag eine Fliegerbombe gefunden worden. Die Pfaffendorfer Straße wurde gesperrt. (Bilder: Christian Modla/Björn Meine)

Eine Stunde und 20 Minuten benötigten Daniel Großer-Scholz, der Truppführer des Kampfmittelbeseitigungsdiensts, und sein Kollege Jörg Möller vor Ort für die Entschärfung. Im Morgengrauen verluden die Experten die Bombe amerikanischer Bauart zum Abtransport. „Der Kopfzünder war verkantet, so dass die Bombe während der Entschärfung mehrfach bewegt werden musste“, erklärte Polizeisprecher Michael Fengler die Schwierigkeit des Einsatzes gegenüber LVZ.de. „Wir sind froh, dass alles zu einem guten Ende gekommen ist.“

Mehr als 30 Häuser und Hotel evakuiert

Insgesamt 1500 Menschen mussten wegen des Bombenfundes ihre Wohnungen verlassen. Insgesamt waren 40 Hauseingänge betroffen. 182 Bewohner kamen laut Fengler in der Sportoberschule in der Goyastraße unter, welche als Notunterkunft genutzt wurde. Auch Betten standen dort bereit. Die um 0.30 Uhr begonnene Evakuierung der betroffenen Häuser zog sich bis etwa 3 Uhr hin. Auch ein Hotel mit rund 250 Gästen, darunter viele Teilnehmer des internationalen ISME-Kongresses auf der Messe, wurde geräumt. Erst danach konnte der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit seiner Arbeit beginnen.

Die Experten, die seit 20.30 Uhr am Donnerstag vor Ort waren, hatten empfohlen, den Blindgänger noch in der Nacht zu entschärfen. „Am Tag wäre das aufgrund des Verkehrs ein riesengroßes Problem gewesen“, betonte Polizeisprecher Fengler. Neben der Pfaffendorfer Straße wurde auch der komplette Goerderelerring, eine Hauptverkehrsader in der City, in den frühen Morgenstunden für Autos und Straßenbahnen gesperrt.

Die Bombe hatte ein Baggerfahrer am Donnerstag gegen 17.15 Uhr bei Erdarbeiten ausgegraben. Auf dem Grundstück an der Pfaffendorfer Straße soll ein neues Wohnhaus entstehen. Sofort riegelte die Polizei den Bereich weiträumig ab und richtete einen 100-Meter-Sperrkreis ein. Im Morgengrauen konnten die von der Evakuierung betroffenen Bewohner wieder in ihre Häuser zurück. Neben den Sprengexperten waren 200 Polizisten, 50 Feuerwehrleute und 35 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Einsatz.

Von Robert Nößler und Johannes Angermann

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 17.08.2018

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